Von Matthias auf Sonntag, 20. April 2025
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Was macht Sinn?

Auf der Finca sprießt es aus allen Ecken und Enden. Vor ein paar Tagen fragte jemand aus der Küstenregion der Insel, ob wir von hier oben vor lauter Grün überhaupt noch das Meer sehen könnten. Ja, wir können, auch wenn es Pflanzen gibt, die innerhalb weniger Wochen meine Wuchshöhe übertroffen haben.

Es gibt pflanzliche Lebewesen, die wir gerne hier haben. Andere sind eher ungebetene Gäste. Das hat in erster Linie damit zu tun, dass sie in überbordender Fruchtbarkeit alles andere plattmachen und dabei auch noch kratzen und pieksen ¹⁾.

Gestern habe ich im Hang mitten im buntesten Durcheinander etwa einen Quadratmeter Wildwuchs gesäubert. Mir kam dabei die Frage, was der Sinn dieser Aktion sei. Niemand würde es bemerken. In kürzester Zeit wird - Regen vorausgesetzt - alles wieder zugewachsen sein. Sisyphos lässt grüßen.

Obwohl mir bewusst ist, dass die Frage nach dem Sinn meines Tuns sinnlos ist, taucht sie doch immer mal wieder auf. Ich weiß nicht, was aus dem wird, was ich hier auf der Finca schaffe. Ein Vulkanausbruch und alles ist weg. Es gibt nicht wenige Menschen hier auf der Insel, die genau diese Erfahrung vor wenigen Jahren auf La Palma gemacht haben. Oder nehmen wir den Gaza-Streifen. Da wurde mit Panzern und Bulldozern in die jahrhundertealten Plantagen gefahren. In wenigen Stunden wurden die in vielen Jahren von Menschen angelegten wunderschönen Terrassen und Anlagen, die Pflanzen und jahrhundertealten Bäume plattgemacht. In den Bulldozern und Panzern saßen Menschen, die natürlich mal wieder nur getan haben, was „man“ ihnen aufgetragen hat.

Monatelang habe ich nichts in meinem Blog geschrieben. Nun, das hat zum einen etwas mit meinen Zweifeln am Sinn des Schreibens zu tun, dem ich vor einem Jahr einen kompletten Beitrag gewidmet habe.

Und es ist weiterhin nicht so, dass ich nichts zu sagen hätte. Da ich von Zeit zu Zeit einen Blick auf die Palette der deutschen Medien werfe, kommen mir viele Gedanken, die ich teilen könnte, wobei es mir aber oftmals auch nur noch die Sprache verschlägt. Ob Corona, Ukraine, Russland, Klimapanik oder was auch immer für ein Thema – selber denken (falls es so etwas schon mal gegeben haben sollte) war einmal. Und wer den vorgekauten Müll nicht freiwillig konsumiert, dem wird er auf allen Kanälen des Alltags und im öffentlichen Raum ins Hirn gestopft - auf dass sich niemand der Indoktrination entzieht!

Ich halte mich bezüglich der gesellschaftspolitischen Themen schreibend zurück, auch wenn sie mich beschäftigen. Und die Redaktionen von Multipolar, den Nachdenkseiten oder Norbert Häring leisten im Rahmen ihrer bescheidenen wirtschaftlichen und personellen Mittel eine hervorragende investigative Arbeit. David lässt grüßen, während Goliath weiter wütet.

Ich schaue auch gerne in meine eigenen Blogbeiträge aus der Vergangenheit. Das ist so wie im Tagebuch zu lesen. Außerdem wiederhole ich mich ungern bei dem, was ich schreibe. Es reicht ja schon, dass meine Gedanken zu manchen Themen sich beim Kreisen in meinem Kopf wiederholen. Aber schreiben muss nicht sein. Habe ich doch alles schon gesagt … Mir ist gleichzeitig klar, dass heute nur noch Parolen ankommen, die durch ständige Wiederholung zur einzementierten Wahrheit der gesellschaftlich anerkannten Realität werden sollen. Aber das ist nicht meine Realität.

Aus meinem Alltag erzähle ich immer mal wieder in unserer dieses Jahr begonnenen Videoserie über das Leben hier auf der Finca. Die findet sich auf YouTube. Da kann einem zwar von heute auf morgen ohne Begründung der Kanal gelöscht werden, aber noch sind wir nicht so bekannt, dass uns das passieren könnte. Und unsere netten Fincageschichten sind ja eher subversiv. Da kriegt nicht einmal die KI mit, dass wir mit unserem Appell, sich wieder mit der Natur zu verbünden, im kompletten Widerspruch in der Europäischen Union praktizierten und zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben eingeforderten politischen Korrektheit stehen.

Zum Foto und damit nicht alle fragen müssen: Das ist Katerchen ...

¹⁾ Siehe dazu auch meinen Beitrag "Der Scholz ist ein Schulz" von Anfang 2022. Wir bezeichnen den Stechampfer seitdem bei uns nur noch als „Scholz“  

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