Von Matthias auf Dienstag, 04. November 2025
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Was mir immer klarer wird …

Bisher habe ich mich selber für einen Menschen gehalten, der vieles was auf der Welt passiert durchschaut. Je älter ich werde, umso deutlicher wird mir, wie wenig klare Sicht ich habe. Mein Denken und meine Sichtweise ist weiterhin vielfach gefangen in Prägungen meines gesellschaftlichen Umfeldes, die ich mein Leben lang als selbstverständlich angesehen und niemals in Frage gestellt habe.

Schauen wir mal ganz allgemein auf die Geschichte der Menschheit. Die fängt doch bekannterweise vor etwa zehntausend Jahren an, oder? Oder war es vor gut zweitausend Jahren, da wir ja in unserer Kultur das Jahr 2025 schreiben? Die 8000 Jahre vor unserem Jahr Null nahmen allerdings in meiner Schulzeit kaum eine Unterrichtstunde ein. Dann waren sie wohl nicht so wichtig, oder?. Aber kommen wir zu den drei Millionen Jahre davor. Die kamen im Geschichtsunterricht gar nicht vor. Was ist mit dieser Zeit? Da gab es doch auch schon Menschen. Aber die waren offensichtlich minderwertig und passten in der Schule gerade mal in den Biologieunterricht.  

Von Bedeutung für den heutigen Menschen und das was er als seine Geschichte bezeichnet  sind allein die letzten 10tsd Jahre - das Zeitalter eines arroganten und überheblichen Menschentyps. Dieser hält sich selber für besser als alles andere Leben auf dieser Erde. Er hat eine Kultur entwickelt, die sich nicht mehr im Austausch mit den anderen Bewohnern dieses Planeten befindet. Denn diese Spezies der Besserwissenden bezeichnet sich selber als „Krone der Schöpfung“ und ist mit der aus dieser Arroganz resultierenden Kultur dabei, seit 10tsd Jahren den Planeten zu zerstören. Man stelle sich das einmal vor: Der Mensch hat 3 Millionen Jahre lang diese Erde bewohnt und alles war ok. Vor gerade mal 10tsd Jahren beginnt eine Serie von Umwälzungen mit der neolithischen Revolution. Aktuell befinden wir uns in der vierten Auflage der industriellen Revolution. Jede dieser Umwälzungen wurde im allgemeinen Sprachgebrauch „Fortschritt“ genannt, hat aber nur einen neuen Beitrag zur Zerstörung der Erde geleistet.

Alles was dieser Typ Mensch hervorbringt, der sich selber die Krone aufgesetzt hat, ist Konsequenz eines krankhaften Denkens. Ich nenne das krank, denn immerhin war die Erde vor Auftreten dieses menschlichen Ungeheuers gesund, oder? Das Grundprinzip der Gier durchzieht heute alle Lebensbereiche und wird in unseren Tagen u.a. unter dem Begriff einer sogenannten „Klimarettung“ vorangetrieben. Was die Gierigen produzieren ist ja aber immer nur für unser Bestes. Sagen sie zumindest. Der Natur geht es seit Beginn dieser „Klimarettung“ nur noch schlechter als zuvor, aber das Vermögen von einigen Wenigen ist immerhin erheblich gewachsen.

Etwas anderes was ich lange Zeit nie wirklich in Frage gestellt habe, ist die Rolle von Europa, dem Kontinent auf dem ich geboren wurde. Obwohl ich auch jahrelang in Südamerika gelebt habe, war Europa immer irgendwie das Zentrum der Welt wie ich sie wahrgenommen habe. Das stimmt ja auch in gewisser Hinsicht, denn von Europa aus fand die gewaltsame Unterdrückung alternativer Lebensformen in den anderen Teilen der Erde statt. Der Kontinent, der sich selber als Wiege der Kultur sieht, ist Verursacher brutalster Zerstörung aller anderen Kulturen, die nicht nach den in Europa entwickelten Vorstellungen waren.

In den letzten Jahren tauchten in meiner Welt interessanterweise viele Länder in Asien auf, deren Namen ich nie zuvor gehört und deren Existenz nicht zu dem mir bisher bekannten Weltbild gehörten.

Und was haben die Taschentücher auf dem Foto mit all dem zu tun?

Sie stehen als symbolisches Beispiel für die Macht und Einfluss der Gierigen, Gutes aus unserer Wahrnehmung verschwinden zu lassen.

Als Kind hatte ich Stofftaschentücher. Dann entdeckten die Gierigen das Wegwerftaschentuch. Innerhalb kürzester Zeit gab es nur noch „Tempos“, bei anderen auch „Zewas“. Die waren natürlich viel hygienischer als Stofftaschentücher, bei denen man ja jede Menge Bakterien in der Tasche mit sich herumtrug. Das neue Prinzip hieß: einmal reinschneuzen und auf den Abfall mit den Bazillen mitsamt dem Taschentuch! So war es vorgesehen.

Da offensichtlich nicht nur ich die Wegwerftücher mehr als einmal benutzten, erfand „Tempo“ ein Produkt, das man wirklich nur noch einmal nutzen konnte. Daraufhin habe ich die Marke gewechselt, aber Stofftaschentücher waren für viele Jahre aus meiner Welt verschwunden.

Als ich vor etwas mehr als 10 Jahren gemeinsam mit meiner Schwester den Haushalt unserer Eltern auflöste, fielen mir einige Stofftaschentücher in die Hände. Viele davon trugen noch eingestickte Initialen von mir oder auch meinen Großvätern. Man musste ja in der Famlie nach dem Waschen noch wissen, wem welches Taschentuch gehörte. Seit dieser Entdeckung nutze ich nur noch Stofftaschentücher. Sie sind angenehm anzufassen und haben schöne Muster. Sie halten viele viele Jahre und werden ganz einfach in der Waschmaschine gewaschen. Ich trage gerne ein paar Bakterien mit mir herum, denn auch die gehören zum Leben dazu. (Mit dem Thema des Hygienewahns der heutigen Zeit fange ich jetzt aber gar nicht erst an, denn die Beschäftigung mit dem sich selbst sterilisierenden Menschen wäre Stoff für einen eigenen Beitrag.)

Nach vorsichtigen Schätzungen habe ich in meinem Leben mehr als 9000 Packungen Papiertaschentücher verbraucht. Das ist ein Berg von 90.000 einzelnen Taschentüchern, wie gesagt – mehrfachverwendet. Nach Vorstellung der Hersteller bezüglich einmaliger Nutzung ihrer Produkte hätte ich sogar einen Müllberg von etwa 400.000 Taschentücher aufgehäuft ...

Papiertaschentücher gibt es bei mir heute nur noch für Gäste und Klienten …

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