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Zu Gast: Ein subtropisches Klima

Katerchen 2

Ungewöhnliche Klänge begleiten mich bei einem Gang über die Finca. An allen Ecken gluckst, gurgelt und plätschert es. Kleine Bäche laufen durch das Gelände, lustig strömt das Wasser die Rampe hinunter, von Dächern und aus Regenrinnen. Insbesondere im Bereich der ehemaligen Stallungen der Esel ertönt ein wahres Tropfenkonzert aus überlaufenden Eimern und Schüsseln.

Katerchen hat sich an seinen Regenwetter-Lieblingsplatz zurückgezogen, einem Verschlag in dem Brennholz gelagert wird. Hier träumt er die meiste Zeit des Tages begleitet vom Konzert der Tropfen auf dem Dach und dem Rauschen des Windes. Nur zu den Fütterungszeiten sind die Katzen pünktlch zur Stelle.

Seit Samstag herrscht auf den Kanaren Ausnahmezustand. Südlich der Inselgruppe hatten sich zwischen dem afrikanischen Festland und den Kapverden vergangene Woche mehrere Wirbelstürme gebildet. Selten zieht so ein Wetterphänomen nach Norden, aber auszuschliessen ist es nicht. Was meteorologisch in jedem Fall berechnet werden konnte, war Regen. Im Umfeld eines Hurrikans kommt es oftmals zu erheblichen Niederschlägen. Und so wurde für das Wochenende das öffentliche Leben auf den Kanaren vorsorglich eingefroren – keine Veranstaltungen, keine Märkte, nicht einmal der Besuch von Freunden oder Verwandten im Krankenhaus war erlaubt. Der Flugplatz von El Hierro – fast zwei Tage lang geschlossen.

Zu-Hause-bleiben hieß die Anweisung von oben.

Die Medien waren das ganze Wochenende eifrig bemüht, die entsprechenden Bilder zur Geschichte einer Wetterkatastrophe zu finden.

 

Was geschah bei uns in Guarazoca?

Samstag hat es geregnet. Ein sanftes Regnen, das sich über den ganzen Tag verteilte und Boden und Pflanzen die Möglichkeit gab, nach langer Dürre in aller Ruhe zu trinken. Am Sonntag ein subtropisches Klima, angenehme Wärme, viel Feuchtigkeit in der Luft, Sonnenschein. (Die Vorhersage für diesen Tag hatte bei uns bis zu 175 Liter Regen pro Meter / Stunde angekündigt.) Heute am Montag war schulfrei. Das hatte man schon am vergangenen Freitag bekanntgegeben. In der Tat fing es in der vergangenen Nacht gegen 3 Uhr wieder an zu regnen. Ein sanfter und gleichmässiger Niederschlag, eigentlich so wie es meistens hier ist, wenn es mal einen der seltenen Regentage gibt. Am heutigen Nachmittag wurde dann die seit Tagen geltende Alarmstufe „rot“ beendet. Seitdem stürmt es, schüttet es aus Eimern und gluckert, gluckst und plätschert …

Natürlich gab es in diesen Tagen ein paar überflutete Strassen auf Gran Canaria, umgeknickte Bäume auf Tenerifa und unzählige Erdrutsche. In den kommenden Tagen werden mit oder ohne Regen weitere Hänge abrutschen, denn wenn sich nach monatelanger Trockenheit der Boden vollsaugt, kann er nun mal ins Rutschen kommen.

Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, weshalb hier auf der Insel Anweisungen „von ganz oben“ gelten, die den Menschen verbieten, ihre Verwandten im Krankenhaus zu besuchen, wenn auf El Hierro (zumindest während der Alarmphase „rot“) eine moderate Wetterlage herrschte.

Für mich ist das Erleben der vergangenen Tage ein weiteres Beispiel der Entmündigung des Individuums, eines Entzugs von Eigenverantwortung und eines von den Regierenden praktizierten Sicherheitsdenkens, das von Angst geprägt ist. Eine Show unterstützt von Medien, die die gewünschten Bilder liefern.

Ich nehme das Risiko jetzt auf mich, durch den strömenden Regen in voller Regenmontur von ganz unten nach ganz oben zu laufen, da ich zwar im untersten Haus wohne, sich unsere Küche aber noch im obersten Haus der Finca befindet. Und beim Schreiben habe ich ganz vergessen, dass die Katzen ja noch auf ihr Futter warten!

 

Nachtrag am 27. September

Die deutschsprachigen Medien ziehen nach:

„Tropensturm verwüstet Kanaren“ (Merkur)
„Nach langer Dürre wütet Tropensturm Hermine“ (Euronews)
„Tropensturm sorgt für Chaos“ (Morgenpost)
„Schwere Unwetter über den Kanarischen Inseln“ (Spiegel)

Eine Bekannte berichtet mir am Nachmittag, wie sie ein paar Stunden zuvor einem spanischen Fernsehteam zugeschaut hatte, welches sich bemühte, eine Kulisse aufzubauen, die dem entsprechen sollte, was der Moderatorin als Text für ihre Reportage offensichtlich vorgegeben war …

Apropos Sturm - auf keiner einzigen kanarischen Insel gab es am vergangenen Wochenende einen Sturm ...

 

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Bei "Warnstufe rot" sehe ich langsam rot

Katzen Kuscheln

... oder ich mache es wie unsere Katzen.

Wenn ich mich im Laufe des Vormittags vor den Laptop setze und in die digitale Welt starte, rufe ich als erstes die digitale Post ab. Darunter ist täglich eine Mail, die mich darüber informiert, was auf El Hierro in der digitalen Presse zu lesen ist. Diese Presseschau gehört zu den ganz wenigen Services, die ich über Google eingerichtet habe. (Ansonsten versuche ich Google wo immer es geht zu meiden.)

Die Internetpresse gibt manchmal Hinweise auf Dinge, die mich auf dieser Insel interessieren. Der Hauptteil der Meldungen besteht jedoch aus Beiträgen über Wetterphänome und damit verbundene Warnungen. Auf Platz 2 kommen Machtkämpfe innerhalb und zwischen politischen Parteien. Auf Platz 3 Meldungen aus dem Bereich Tourismus, deren Quellen fast ausnahmslos Promotionwebseiten sind. So lese ich dort z.B. immer wieder die Aussage, El Hierro würde energieautark sein. Wer auf der Südseite der Insel lebt kann (wenn er oder sie will) mehrfach die Woche bei der Entladung eines Tankschiffes gefüllt mit fossilen Brennstoffen zusehen. Wer im Internet schaut kann sich informieren, daß an Tagen maximaler Auslastung des (zu) kleinen Windparks bis zu 60% des Energiebedarf durch Windkraft gedeckt werden können. An den meisten Tagen werden jedoch etwa 60% der Energie der Insel durch fossile Brennstoffe gedeckt.

Abgesehen davon, dass digitale „Redakteure“ (auch deutscher Portale wie z.B. T-Online) keine weiteren Fähigkeiten besitzen, als auf anderen Internetseiten abzuschreiben - im Internet selber zu recherchieren übersteigt bei einem Internetredakteur in den meisten Fällen die „journalistischen“ Fähigkeiten. 

Zurück zu Platz 1 der Presseschau und den Wetterprognosen.

Heute morgen war in allen digitalen Medien meines Hierro-Alerts zu lesen, welche Warn- oder Alarmstufe auf welcher der kanarischen Inseln gerade aktiviert ist.

„Gran Canaria ruft wegen 'Mega-Hitze‘ Alarmstufe Rot aus“ titelt der Kanarenmarkt, ein sich selber als „das Online-Magazin der Kanaren“ bezeichendes Webmagazin, das ansonsten zu jedem Boot, das mit afrikanischen Flüchtlingen auf den Kanaren landet, Stimmung macht.

Ja, überall lauern Gefahren, muss alarmiert, gewarnt, reglementiert und natürlich die Menschen geschützt werden. Hier auf den Kanaren sind es dieser Tage hohe Temperaturen, Sandstürme, hohe Wellen, Trockenheit. Und wenn es mal nicht trocken ist muss vor Regen gewarnt werden. Während der Coronainszenierung sorgten tägliche Zahlenkolonnen pro Insel dafür, daß niemand vergaß, Angst zu haben. Denn nur ängstliche Menschen lassen sich dahin lenken, wohin sie gelenkt werden sollen.

In Deutschland gibt das RKI in diesem Sommer ein Monitoring zum Thema „Übersterblichkeit“ heraus, welches wöchentlich aktualisiert wird. Nein, nicht wie man denken könnte, dass es hier um Übersterblichkeit auf Grund von Wirkungen von den Menschen injizierten und als "Impfung" verkauften Substanzen gehen würde.

Es ist kaum zu glauben und das ist kein Scherz - es geht um die Übersterblichkeit in Deutschland bei Temperaturen über 20 Grad. Bei dieser Temperatur wird das Leben offensichtlich gefährlich. Und wer weiß, vielleicht verbietet man mir in wenigen Jahren als Ü60 bei 22 Grad auf die Straße zu gehen, da ich statistisch gesehen bei diesen Temperaturen eher tot umfallen könnte als ein 40jähriger.

Warnungen setzen voraus, dass es Gefahren gibt. Also müssen wir mit Vorschriften überschüttet werden, denn wir könnten sterben. Aber wo ist das Problem? Wir werden doch eh sterben. Beginnen wir doch erst einmal zu leben! Leben in der behüteten Legebatterie ist kein Leben, sondern eine vorweggenommene Erstarrung. Im Tod erstarren wir.

Das Motto der heutigen Zeit: Wenn wir den Tod schon nicht abschaffen können, erstarren wir am besten sofort und bezeichnen diesen Zustand von jetzt an als Leben.

Und in diesem Sinne scheint ein Großteil einer sich permanenter Medienmanipulation (Angstmache) ausgesetzten und sich aussetzenden Menschen heute „Leben“ zu interpretieren.

Es ist wirklich heiß heute. Es gibt einen Sandsturm. Ein Klima wie in der Wüste. Hatte das Fenster in meinem Büröchen über Nacht auf Kipp gelassen und eine dicke Staubschicht auf allen Flächen vorgefunden. 

So ein Wetter wie heute ist eine gute Gelegenheit, es wie Paulina und Whitenose zu machen …

Auf zum Tacoron!

Tacoron

Hier auf der Insel ist es möglich sich selber jeden Tag ein Geschenk zu machen. Es gibt dafür eine reichhaltige Auswahl. Heute ist es ein Ausflug nach Tacoron, einem Ort mit vielen Überraschungen.

Auf dem Weg dorthin machen wir einen kleinen Schlenker zum Markt in Valverde. Hier gibt es mehrere Stände an denen ältere Menschen Produkte aus eigenem Anbau verkaufen. Wir fahren gerne hierher. Weiter führt der Weg über den Inselrücken nach El Pinar. Hier habe ich vor einer Woche nach langem Suchen Ricardo gefunden. Er ist der einzige Schuster auf dieser Insel. Meine Birkenstock Clogs sind jetzt neu besohlt und sehen aus wie neu. Sie waren mal grau, sind jetzt schwarz, was sie sehr edel erscheinen lässt.

Weiter geht es auf der Südseite der Insel über kurvenreiche Straßen immer weiter nach unten bis wir am Tacoron anlangen. Eine karge Gegend mit bizarren Gesteinsformationen, die mir manchmal wie Geschichten aus einem Bilderbuch erscheinen. Tacoron liegt am Mar de las Calmas, zu deutsch am Meer der Stille. In der Tat ist das Meer bei Ankunft heute so ruhig, wie ich es hier noch nie erlebt habe. Obwohl schon fast Mittag sind nur ein paar wenige Angler auf den Felsen. Irgendwo im Wasser schwimmt auch jemand. Über eine der Leitern lasse ich mich mit Schnorchelausrüstung ins Wasser gleiten und beginne meine Erkundungen zwischen den Felsen. Das war mir bisher an dieser Stelle noch nie möglich. Erstaunt stelle ich fest, dass die Felsen hier unter Wasser sehr steil abfallen. Ich gleite durch ein Gebirge, bin ein Fisch unter vielen grösseren und kleineren Fischen und lasse mich wie sie von der sanften Dünung bewegen.

Allzu lange bleibe ich nicht im Wasser, das heute relativ kühl ist. Beim Ausstieg sitzt ein nackter Greis wie ein Teufelchen aus einem Bilderbuch vor mir auf einem Felsen. Der Mann strahlt mich an und meint, hier wäre das beste Sanatorium der Welt. Als Schweizer muss er das wohl wissen … Auf einer kleinen Plattform lasse ich mich von der Luft trocknen, genieße das Rauschen der Wellen, ihren sprudelnden Kontakt mit den Uferfelsen, die wärmende Sonne, den angenehmen Wind.

Nach einem kleinen Rundklettergang durch die Bucht landen wir am Kiosk. Hier brät Josein Fisch, den er möglicherweise selber gefangen hat. Im Gespräch finden wir heraus, daß Josein Fischer und Bauer ist und von Donnerstag bis Sonntag den Kiosk am Tacoron bewirtschaftet. Nebenbei finden wir noch heraus, daß er in Guarazoca nur etwa 200 Meter entfernt von uns wohnt und somit unser Nachbar ist.

Menschen zu treffen scheint hier auf der Insel nach anderen Kriterien abzulaufen als anderswo auf der Welt. Es ist inzwischen mehrfach passiert, daß Gäste auf der Finca feststellen, vor Jahren im gleichen Dorf oder in nächster Nachbarschaft gewohnt zu haben. Bei meinem letzten Besuch am Tacoron kam ich bei heftigem Wellengang im Wasser ins Gespräch mit einem losen Freund von Bill Gates, woraus ich einige für mich interessante Erkenntnisse gewinnen konnte. Vieles passiert auf dieser Insel unerwartet.

Der Fisch ist hervorragend und von den 18 kross gebratenenen Sardinen auf meinem Teller verputze ich 15 mit allem was dran ist. Drei für Eylin, aber mehr wollte sie auch nicht …

Zurück geht es wieder durch mehrere Klimazonen zu einem stürmischen Empfang auf unserer Finca. Hier oben bleibt heute mal wieder kaum eine Mütze auf dem Kopf. Unten ist das Meer auf der Nordseite der Insel zu sehen, die Wellen dort heute vermutlich 4-5 Meter hoch. Der wachhabende Kater (heute: Rednose) freut sich uns wiederzusehen und nach einem kleinen Nickerchen schreibe ich diesen Text.

Eigentlich wollte ich noch schreiben weshalb ich so lange Wochen nichts geschrieben habe. Aber dazu habe ich gerade keine Lust mehr und das kommt dann wohl ein anderes mal …

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Auf der Finca wird’s lebendig

Katzenbabies 1

Seit einer guten Woche haben wir neue Mitbewohner*innen. Die drei Geschwisterchen wurden während des „Katastrophenwochenendes“ im Regen geboren. Um ihnen ein trockenes Plätzchen zu verschaffen, trug ihre Mama sie unter das Vordach eines nahegelegenen Hauses, wo sie dann auch bleiben durften. Erst waren es nur zwei. Doch am nächsten Tag erinnerte sie sich ihres dritten Babys und holte es dazu.

Nach knapp zwei Monaten bei der Mama, einer wildlebenden Katze, sind sie jetzt zu uns gekommen. Die ersten Tage verbrachten sie in zum Akklimatisieren in der ehemaligen Käserei. Dort habe ich mich immer mal wieder zu ihnen auf den Boden gesetzt. Meine morgendlichen Yogasasanas fanden direkt vor ihrem Fenster statt, wo sie jede einzelne Bewegung genauestens beobachteten. Und so wurde ich als großer Kater und eine Art Katzenpapa akzeptiert.

Ich bin selber erstaunt darüber, wie es möglich ist, in wenigen Tagen eine so starke Bindung aufzubauen. Auch wenn sie in wenigen Wochen oder Monaten ihre eigenen Wege gehen werden, folgen sie mir in diesen Tagen auf der Finca Schritt für Schritt. Wobei sie natürlich ständig um meine Füsse herumwuseln und ich aufpassen muss, nicht über sie zu stolpern. Wenn ich zu schnell bin oder sie mich aus den Augen verlieren, wird laut gemaunzt. Anders herum kommen sie sofort angehopst, wenn ich sie mal nicht sehe und nach ihnen rufe. Nachts werden sie zur Zeit noch eingesperrt. Dafür gehe ich voran in ihre „Behausung“ und alle drei kommen mit.

Den Tag über wird gespielt, geklettert, sich geprügelt und die Umgebung erschlossen. Daß Wasser kein tragendes Element ist, durfte einer der Minikater bei einem Sprung aus dem Baum mitten in einen Wasserbottich lernen.

Auf dem ehemaligen Ziegenacker, jetzt mit niedrigem Bewuchs, kriechen die beiden kleinen Tigermachos unter den Büschen hindurch wie durch einen Tunnel, während die Katze über die Büsche springt. Als die Jungs das sehen, hüpfen alle drei wie kleine Punchingbälle durch das Gelände.

Heute morgen beim stillen Sitzen unter einem Baum wundere ich mich irgendwann über die Ruhe. Als ich langsam die Augen öffne, sitzen alle drei mir direkt gegenüber auf einer kleinen Mauer und sehen mich mit grossen Augen an. Mit der Zeit lassen sie auch Körperkontakt zu, obwohl ihre Mama ihnen streng verboten hatte, sich von Menschen berühren zu lassen. Während ich hier schreibe, liegen alle drei in einer Ecke meines Büros auf einem Kissen und träumen.

Auch ich muss neue Verhaltensweisen lernen. Wenn ich im Gelände an einen Baum pischer und mir ein Kätzchen zusieht, habe ich mir angewöhnt, die Pische mit den Füssen zu verscharren. Denn als großer Kater habe ich mich an die Katzenregeln zu halten …

Die Kätzchen sind nicht die einzigen Bewohner, die mehr Leben auf die Finca bringen. In wenigen Tagen zieht ein junges Paar für ein paar Monate in eines der Häuser, welches seit Ankunft auf der Finca unser Ort zum Kochen und zum Essen gewesen ist. Wir ziehen somit in diesen Tagen mit einem Teil unseres Lebensalltags um.

Und in zwei Wochen ist die erste Person angekündigt, die in unserem jetzt endlich fertiggestellten kleinen Schmuckstück, dem Casa Corazon, für einen Monat wohnen wird.

Wir sind gespannt auf neue Erfahrungen mit den hier sich auf dem Gelände ereignenden Veränderungen!

 

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Das Mausspiel

Brueder

Zeit mal wieder von unseren fünf Katzen zu erzählen. Die drei Geschwister sind jetzt schon mehr als ein Jahr alt. Mit der Zeit haben sie ihre eigenen Charaktere herausgebildet. Rednose und Whitenose sind nicht mehr allein an der Nase zu unterscheiden …

Rednose ist ein sehr gesprächiger Kater. Da er auch beim Laufen oftmals nicht aufhören kann zu reden und die einzelnen Töne sehr lang sein können, bekommt das Ganze auf Treppen eine kuriose Note. Da wird aus einem langestreckten Miau dann ein staccatoartiges miau-au-au-au-au-au. Jede Stufe ein Ton. In diesem Fall handelt es sich um eine Treppe mit 5 Stufen …

Paulina ist eine Jägerin und steckt die beiden Jungs bezüglich Intelligenz in die Hosentasche. Sie weiss genau, in welchem Haus sie über welches Kippfenster reinkommen kann. Das macht sie allerdings nur, wenn jemand von uns im Haus ist. Gerade sitze ich im Corazon. Hier springt die Katze außen auf die Fensterbank und kennt genau die Stelle, an der sie den oberen Rahmen des Fensterflügels zu fassen bekommt, um von dort aus unter der Decke auf einem Regal mit Gläsern entlangzubalancieren. Dann kommt ein Sprung, der Raum wird inspiziert und ein Plätzchen zum Dösen gesucht. Die Jungs haben ihr dabei immer wieder zugeschaut, springen aber an der falschen Stelle auf den Rahmen, verheddern sich im Fensterbeschlag, rutschen nach unten und landen mit einem Plumps wieder draußen auf dem Boden.

Paulina hat auch als Einzige herausgefunden, dass man ein Glas mit Mandelmusresten nicht nur oben am Rand abschlecken kann, sondern es die Möglichkeit gibt, die Pfote in das Glas zu stecken und danach genüsslich abzulecken. Da die Jungs das nicht so recht schnallen, lecken sie gerne mal mit an Paulinas Pfoten. Vor ein paar Tagen hatte Paulina ihren Kopf mal zur Abwechslung in das Glas gesteckt. Danach waren die Jungs begeistert dabei, ihr auch die letzten Reste Mandelmus hinter den Ohren abzuschlecken.

Als zweites Frühstück gibt es weiterhin jeden Morgen das schon traditionelle Papayamüsli. Dies besteht aus kleingeschnittener Papayaschale, eingeweichten Haferflocken und ein wenig Hafermilch. Die Zubereitug dieser leckeren Mahlzeit wird täglich von einem Maunzkonzert begleitet. Auf der Finca wachsen inzwischen überraschend viele Papayapflanzen, da die Katzen für eine entsprechende Verteilung der Papayakerne sorgen.

Katerchen und Romina machen sich nichts aus Papaya. Geschmacksbildung findet hier offensichtlich wie bei Menschen in den ersten Lebensmonaten statt. Unsere beiden großen Katzen haben eh ihren ganz eigenen Rhythmus. Romina hat vermutlich ein nettes Plätzchen zwischen Kakteen und Feigen auf einem verwilderten Nachbargründstück. Wenn der Hunger ruft kann man sie schon von weitem die Grenzmauer entlang stolzieren sehen. Manchmal vergisst sie auch das Essen und scheint sich in ihrer Höhle sehr wohlzufühlen.

Katerchen schafft es immer wieder tagelang außerhäusig zu bleiben. Vermutlich hat er Kumpel im Dorf oder sonstwo. Wenn er zurückkommt hat er manchmal eine blutige Nase. Der kleine Raufbold hält den Fincakatzenrekord an Verletzungen. Wenn er dann nach ein paar Tagen wiederkommt ist er sehr anhänglich und gesprächig, so als wolle er unbedingt mitteilen, was er alles erlebt hat. Oft macht er auch eine recht bedröhnten Eindruck, wenn er wieder auf die Finca kommt. Wo kriegt dieser Kater seine Drogen her? 

Und es ist immer schön, wenn die Katzen nach Abwesenheit wiederkommen. Es gibt Autos und es gibt Rattengift.

Alle fünf sind auch gut an ihren Stimmen zu unterscheiden. Katerchens Laute klingen oft gurrend und als ob er die Töne in der Kehle rollen würde. Romina muß eine guten Draht zu Ziegen haben. Sie meckert. Rednose trabt mit miau-au-au-au durch die Gegend, während Whitenose eine etwas höhere Stimmlage hat. Paulina hat ein leicht klagend fragendes Maunzen. Nur wenn sie gerade eine Maus gefangen hat gerät sie stimmlich in Ekstase.

Ach ja, das Mausspiel … das geht so: Paulina fängt eine Maus. Sie spielt mit dem Tier bis die Maus schlapp macht. Die Jungs sitzen daneben daneben und schauen zu. Dann wirft sie die Maus hoch in die Luft. Wer sie fängt, darf sie fressen …

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Impressionen von der Insel

Giesskannen

Gegen sieben Uhr zeigt sich ein erster heller Streifen am Horizont. Bis die Sonne über den Berg geklettert ist, bleibt mir noch ausreichend Zeit für mein yogisches Morgenprogramm auf der Yogaplattform. Beim Gang über die Finca zerbröseln trockene Blätter zu Staub. Ich kann mich nicht erinnern, es schon mal so trocken hier erlebt zu haben.

Seitdem ich wieder auf der Insel bin, ist die Temperatur an den sieben Tagen zu keinem Zeitpunkt unter 27 Grad gesunken. Das ist ungewöhnlich und bisher selbst im Sommer noch nicht vorgekommen. Immerhin sind wir hier auf 600 Metern Höhe und es war bisher noch nie so warm, daß ich in den Morgenstunden vor Aufgang der Sonne im T-Shirt über das Gelände gegangen wäre. Die heißen Luftmassen kommen direkt aus Afrika.

Die Zeit von September bis Dezember ist seit Jahren auch Hochsaison für kleine und größere Boote aus Afrika. Das Meer ist relativ ruhig. Die Anzahl von Flüchtlingen ist allerdings aktuell auch für die durchaus tolerante kanarische Bevölkerung eine Herausforderung. Innerhalb von nur 48 Stunden kamen vergangene Woche auf El Hierro 1500 Menschen an. Insgesamt waren es in einer Woche 2300. Das katapultierte die Insel europaweit in die Schlagzeilen. Hier sind 11.000 Einwohner*innen gemeldet. Aber das ist nur die Statistik. Hier leben real etwa 5 – 6000 Menschen. Die Zahl an Migranten der vergangenen Woche entspräche relativ gesehen in etwa dem, wie wenn in Hamburg innerhalb einer Woche eine knappe Million Menschen ohne Koffer und Wechselwäsche ankommen würde.

Bei einem Blick aus dem Fenster sehe ich weiterhin kleine Dörfer, alte Vukankegel und das Meer. Flüchtlingslager sehe ich nicht. In der vergangenen Woche habe ich nicht einen einzigen Afrikaner gesehen. Man ist gut organisiert was den Umgang mit Migranten angeht.

Nach El Hierro kommen in erster Linie Menschen aus dem Senegal und Gambia. Den meisten von ihnen haben wir aus Europa und andere reiche Länder die Lebensgrundlagen nachhaltig zerstört. Seit Jahrzehnten werden die Küsten Westafrikas von schwimmenden Fischfabriken leergefischt. Bei diesem Raubzug mischen fast alle industriellen Nationen mit. Auf einem vor wenigen Wochen vor der Küste Gambias aufgebrachten Trawler waren die Garnelen teilweise schon in Kisten mit dem Aufdruck „aus zertifizierter nachhaltiger Fischerei“ verpackt. Den Menschen an den Küsten bleibt kaum noch was zum Leben. Die Menschen im Landesinneren Afrikas werden ebenso seit Jahrzehnten beklaut, indem man ihre Rohstoffe außer Landes schafft, ohne dafür einen angemessenen Preis zu zahlen. Politische Systeme, die sich nicht den Regeln der Reichen unterwerfen, werden destabilisiert. Wenn die davon betroffenen Menschen sich auf den Weg nach Norden machen, sollte sich niemand wundern. Und mir fällt abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen auch kaum eine Regierung ein, die sich für Wohlstand und Autonomie der afrikanischen Staaten einsetzen würde.

Wir sind hier auf El Hierro aktuell auf einer Route für Menschen aus Gebieten südlich der Sahara, die in Holzbooten etwa eine Woche unterwegs sind, bis sie ausgerechnet auf diese kleine Insel treffen. Ja nun, wir befinden uns am südwestlichsten Zipfel des politischen Europas. El Hierro war mal das Ende der Welt aus europäischer Perspektive und wird immer wieder weit draußen im Atlantik zu einem Brennpunkt zwischen den Welten. Zur afrikanischen Küste sind es etwa 250 km, aber die Boote vermeiden auf dieser Route mitten durch das Meer, vor der Küste Mauretaniens abgefangen zu werden. Offensichtlich wurden die in der vergangenen Woche eingetroffenen Boote von einem Frachter an die Leine genommen. Etwa 50 Seemeilen von hier mußten sie den Rest der Reise bis zum Zusammentreffen mit einem ersten spanischen Seenotrettungskreuzer alleine hinbekommen.

Wer hier ankommt wurde in den vergangenen Tagen umgehend nach Tenerifa gebracht. Das geht auch nicht anders, denn wo sollen die Menschen hier schlafen? Nur die Minderjährigen bleiben teilweise auf der Insel.

Die hiesige Bevölkerung geht mit den Herausforderungen entspannt um. Mit wenigen Ausnahmen versuchen alle politischen Lager Lösungen zu finden, was den plötzlichen Bevölkerungszuwachs angeht. Bezüglich der Wetterlage nun ja – die Menschen haben hier schon vieles erlebt und Extreme gehören irgendwie zum Alltag dazu. Ende der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gab es hier auf der Insel eine jahrelange Dürreperiode. Eine Folge davon war, daß in den folgenden Jahrzehnten mehr als die Hälfte der Einwohner*innen Hierros nach Venezuela oder nach Kuba emigrierte. In den vergangenen Jahren sind viele zurückgekommen. Trockenheit und Migration sind hier auf der Insel keine Fremdwörter …

Urlaub!?

Teide

Diese Insel ist voll von Magie. Das durfte ich in den vergangenen Tagen gleich zweimal erleben.

In den vergangenen Wochen, in denen ich in Hamburg meinen Urlaub verbrachte, tauchte bei mir wiederholt die Frage auf, wo ich denn eigentlich hingehöre. Zwischen dem Leben in Hamburg und dem auf El Hierro liegen nicht nur 3000 Klilometer, sondern gefühlte Welten.

In Hamburg ist alles wohlgeordnet und ich muss mich um nicht viel mehr kümmern als einzukaufen, was ich zum Essen und Leben so brauche. Ich genieße das Leben in meiner kleinen angenehmen Schachtel über den Dächern von Ottensen.

Hier auf der Insel habe ich den Eindruck, mich in der Weite des Kosmos zu befinden. Gleichzeitig muß ich mich aber um alles Mögliche kümmern: Ständig möchte etwas repariert werden. Das Auto ist mal wieder in der Werkstatt. Ein Schlauch der Bewässerungsanlage platzt. An allen Ecken und Enden müssen Teile ausgebessert oder gewechselt werden. Eine lange Liste von Namen liegt auf meinem Tisch – Handwerker, ein Architekt, ein Verkäufer für Landmaschinen und Sandra, die immer für uns das Brot backt und die sich jetzt schon seit ein paar Wochen nicht mehr gemeldet hat. Hier bin ich derjenige der plant und organisiert. Die Zeit in Hamburg ist für mich Urlaub gewesen.

Zurück zu der Frage, die mich auch noch auf dem Flug von Hamburg auf die Kanaren beschäftigte – wo gehöre ich hin? In der kleinen Propellermaschine von Gran Canaria nach El Hierro sehe ich unter mir La Gomera auftauchen und in der Ferne über den Wolken den Teide auf Tenerifa. Langsam nähert sich der Flieger der südwestlichsten Insel des politischen Europas. Aber an Stelle zu landen beginnt er Kreise über dem Meer zu drehen. Der Flughafen ist wegen Rauchentwicklung gesperrt. Ein Nachbar verbrennt gerade seinen Abfall und der Rauch zieht fröhlich über die kleine Landebahn. Nach einigen weiteren Kreisen dreht der Wind, wir bekommen Landeerlaubnis und nähern uns der Piste. Auf der rechten Seite das Gefühl, gleich im Meer zu landen. Auf der linken Seite der Eindruck, wir befinden uns gleich an einem Berghang. Als wir uns so der Insel nähern, spüre ich plötzlich ein Schluchzen tief unten in meinem Bauch. Einige Tränen laufen über mein Gesicht. Die Insel hat geantwortet. Offensichtlich gehöre ich gerade an diesen Ort.

Es fühlt sich so anders an, den Boden der norddeutschen Tiefebene oder den der Insel unter den Füßen zu haben. Noch nie habe ich nach einem Aufenthalt in Hamburg den Unterschied körperlich so deutlich gespürt wie in diesen Tagen.

Heute morgen ein weiterer magischer Moment: Bei einem Blick aus dem Fenster zeigt sich eine unregelmässig modulierte Wolkendecke, durch die nur ganz in der Ferne die Morgensonne ihren Weg findet. In den vergangen Monaten habe ich mein Yoga ziemlich konsequent in dem Raum gemacht, in dem hier auf der Finca auch unsere Veranstaltungen stattfinden.

Heute wechsel ich mal auf die Yogaplattform. Die Luft fühlt sich bei 22 Grad sanft, mild und warm an. Kein Windhauch rührt sich. Die Insel strahlt eine selbst für diesen Ort nicht alltägliche Ruhe aus. In der Ferne trennt jemand mit einer Flex ein Metallrohr, welches scheppernd zu Boden fällt. Dann wieder diese ungewöhnliche Abwesenheit von Geräuschen. Es wird ganz leicht, mich da oben auf der Plattform in Verbindung zu allem wahrzunehmen. Für Momente ist jegliche Trennung komplett aufgehoben.

In der Ferne höre ich die Ankunft der Frühmaschine aus Tenerifa. Nach einer ganzen Weile gehen die Propeller wieder an und der Flieger startet zurück in Richtung Teide. Es ist also 08.55 Uhr. (Zur Info: Der Flughafen ist hinter ein paar Bergen etwa 9 km Luftlinie von der Finca entfernt …)

So, jetzt muss ich aber raus und die automatische Bewässerungsanlage wieder abschalten. Dabei werden mich zwei Katerchen begleiten, die kaum einen meiner Spaziergänge über das Gelände verpassen. Danach dann Handwerker und alle anderen anrufen.

Und ich freue mich auch wieder auf meinen nächsten Urlaub in Hamburg …

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Kann man auf El Hierro mit Karte zahlen?

Finca Skyline

Diese Frage stellte mir vor ein paar Tagen ein Gast, der sich gerade auf seine Reise auf diese abgelegene Insel vorbereitet. Die Frage hat mich als einem konsequenten Anhänger des Bargeldes eine Weile grübeln lassen. In Berlin habe ich letztes Jahr einmal zwei Strassenbahnen verpasst, weil absolut kein Automat aufzutreiben war, an dem ich mit Bargeld zahlen konnte. In einem Biosupermarkt in Hamburg beschwerte sich eine Kundin vor mir  lauthals, weil man dort Apple Pay nicht akzeptierte. Und hier auf El Hierro?

Auch hier bleibe ich konsequenter Barzahler.

Natürlich weiss ich, daß mit Karte das Bezahlen viel einfacher ist. Ich würde es auch gerne tun, tue es aber nicht. Dazu weiter unten … Bargeld rumzuschleppen ist mühsam, die Münzen wiegen schwer und man muss rechnen, ob das Wechselgeld stimmt. Außerdem dauert es bei den Barzahlern immer so lange an der Kasse, wenn manche ohne Karte dann anfangen zu suchen, ob sie nicht doch noch ein Zwei-Cent-Stück in den Tiefen ihres Portemonnaies finden können. Die Karte brauche ich nur hinzuhalten und weiter geht’s ohne große Rechnereien.

Wer die Karte nutzt kann Punkte sammeln und bekommt manches „Geschenk“. So fragte ein anderer Gast vor einigen Wochen, ob er seinen Aufenthalt bei uns nicht mit Karte zahlen könnte, da sein Kartenanbieter ihm dann die Reiserücktrittsversicherung "gratis" dazugeben würde.

Ich gehöre also trotz dieser vielen verlockenden Vorteile der Kartenzahlung weiterhin zu diesen rückständigen Barzahlern. Warum tue ich mir das an?

Auch wenn immer wieder das Gegenteil betont wird: Alle Bestrebungen gehen dahin, das Bargeld verschwinden zu lassen. Denn digitales Geld bedeutet digitale Kontrolle. Und digitale Kontrolle bedeutet die Möglichkeit von Manipulation über die von uns benutzten digitalen Kanäle.

Bargeldzahlung ist in unserer gesellschaftlichen Entwicklung die effektivste Form von Protest gegen die totale Kontrollübernahme von einigen wenigen Wirtschaftsunternehmen in Zusammenarbeit mit den politischen Machthabern.

Das ist jetzt eine sehr vereinfachende Formel. Wer mehr zu den Hintergründen erfahren möchten, kann dies z.B. in den sorgfältig recherchierten Büchern von Norbert Häring und auch anderen Autor*innen tun, die nicht von denen gesponsert werden, die an der manipulativen digitalen Entwicklung Interesse haben.

Bitte nicht falsch verstehen – ich habe überhaupt nichts gegen eine Vereinfachung des Alltags durch digitale Medien. Ich würde auch gerne mehr mit Karte zahlen. Solange allerdings die Fäden in den Händen einiger weniger Manipulatoren zusammenlaufen bin ich nicht mit dabei.

Natürlich wird kaum jemand von sich selber sagen, er oder sie ließe sich manipulieren. Ich erinnere mich an die Zeiten, als im Fernsehen begonnen wurde, Werbung immer mehr ins Programm einzumischen. Auch da liess sich nach eigenen Aussagen niemand manipulieren. Es hiess dann meist: „Wenn Werbung komme schalte ich den Ton aus“ oder „Ich gucke dann weg“ oder ganz einfach „Ich lasse mich durch Werbung niemals beeinflussen“. Manche Menschen glauben das immer noch. Andere glauben auch weiterhin an den Weihnachtsmann oder an Pharmakonzerne, die nichts anderes als unsere Gesundheit im Auge haben.

Zurück zu den Kreditkarten. Im vergangenen Jahr gab es einen Vorstoß der norwegischen Regierung, daß Supermärkte die kompletten Daten der Einkäufe ihrer Kunden an den Staat liefern sollten. Es geht hierbei um Daten wie Name, Datum, Adresse und Artikel des Einkaufs. Alles Daten, die bisher nur bei den Wirtschaftsunternehmen gespeichert werden. Jetzt zeigt also auch der Staat Interesse. Natürlich sind staatliche Maßnahmen nur zum Besten der Bevölkerung gedacht. Man müsse ja wissen, was die Leute kaufen, um Maßnahmen gegen eine ungesunde Lebensweise ergreifen zu können.

Bitte? Warum werden nicht einfach ungesunde Lebensmittel verboten und in den Regalen der Supermärkte mal staatlicherseits aufgeräumt? Wofür bitte wollen sie wirklich wissen, was wir kaufen? Um unsere Gesundheit zu schützen, brauchen sie unsere Daten nicht.

Wer glaubt, dass es bei dem Vorstoß der norwegischen Statistikbehörde um die Gesundheit der Bevölkerung gehen würde, glaubt noch immer einen naiven Glauben von einem Staat, der nur unser Bestes will. Das tun auch die treuen Verfechter*innen der als Impfung verkauften Genspritzen, die allein in Europa über eine Million Leben gerettet haben sollen. (Anmerkung: Die Zahl wurde vor etwa zwei Wochen von fast allen großen deutschen Medien ungeprüft veröffentlich. Keines dieser Medien fragte dabei, woher diese Jubelzahl überhaupt stammt. Das hätte man allerdings von Medien, die sich selber als „Qualitätsmedien“ bezeichnen, erwarten können. Die bekannten Medien sind weiterhin weit von dem entfernt, was ihre eigentliche Aufgabe sein sollte.) Ich gehe nebenbei davon aus, daß die Zahl der Impftoten, würde man sie mit den gleichen statistischen Methoden wie die der „Corona-Toten“ messen, diese vermutlich bei weitem schlagen würde.

So, sorry, jetzt bin ich ein wenig abgeschweift. Heute ist Feiertag. Ich genieße  die hochsommerlichen Temperaturen. Leider gibt es schon seit bald zwei Monaten keinen Regen. Auf dem Foto die Skyline unserer Finca gestern Abend ...

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Auf El Hierro kannst du überall mit Karte zahlen. Es kann dir sogar auf dem Markt passieren, dass du aufgefordert wirst, mit Apple Pay zu zahlen. Das ist nämlich noch einfacher und dann liegen deine Daten gleich innerhalb eines geschlossenen Systems eines privaten wirtschaftlichen Konzerns. Leider zahlen sehr viele Menschen hier mit Karte. Wobei das Bargeld weiterhin hoch im Kurs steht, weil es auch viele gibt, die trotz der Möglichkeit zur Kartenzahlung die für Selbstbestimmung stehende Barzahlung wählen. Und im Bioladen auf derr Insel bekommen Barzahler*innen sogar einen kleinen Rabatt …

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Montag

Katzenbabies 6

Bin wach, ist aber noch dunkel. Wecker zeigt 7 Uhr. Na dann mal aufstehen. Duschen bei jeder Wetterlage draussen und mit dem Wasserschlauch. Sogar die Katzen schlafen noch. Nur Rednose nähert sich in seinem bedächtigen Schlendergang. Zum Füttern tauchen sie dann aber alle auf. Katerchens Pfote gefällt mir nicht. Januar bis März ist Prügelsaison bei den Katern. Tagelang war die Pfote doppelt so dick wie die andere. Auf hömeopatische Mittel spricht Katerchen gut an, aber die letzten Tage hatte er wohl noch mal ne Prügelei. Und jetzt läuft er schon wieder auf drei Pfoten. Versuche ein Foto für den Tierarzt zu machen, was bei dem Gewusel der Kleinen gar nicht so einfach ist.

Asanas und stilles Sitzen tun mir gut. Kein fester Termin heute morgen, also verabschiede ich mich für eine Weile aus der Zeit. Die holt mich dann ein, als ich noch dabei bin das Frühstück vorzubereiten und um 10 Uhr Andreas anruft. Wie’s denn heute mit unserem montäglichen Saunagang aussehen würde? Wir verabreden das Saunieren für diese Woche auf Mittwoch zu verschieben.

Kurz darauf klingelt es wieder. Es ist ein Techniker aus Tenerifa, der eigentlich morgen für eine Reparatur vorbeikommen sollte. Leider kann man das Gerät nicht auswechseln, denn es ist fest eingebaut. Wir sind auf einer Insel und hier kann das niemand reparieren. In so einem Fall muss während der Gewährleistungszeit ein Spezialist eine Tagesreise mit Flugzeug + Mietwagen unternehmen. Allerdings hat er jetzt wegen der Karwoche keinen Platz mehr im Flieger bekommen. Wir verschieben die Aktion auf Dienstag der kommenden Woche.

In Valverde parke ich bei der Garage. Aufmerksam höre ich einem Mann zu, der sich darüber beschwert, dass es für die Kanaren keine Sondererlaubnis zum Einsatz von in der EU verbotenen  Pestiziden gäbe. Hierro ist (mit den entsprechenden Subventionen der EU) der grösste Produzent von Ananas in Europa. Die wachsen hier alle im Golf, denn da ist es immer warm. Da es sich um Monokultur handelt, müssen Boden und Früchte entsprechend vergiftet werden. Und manche Menschen in der Nähe der Felder sind auch nicht gerade begeistert. Entgegen meiner Gewohnheit mische ich mich nicht bei dem Gespräch ein. Als der Mann weg ist unterhalte ich mich mit Juan, der jeden Montag in dieser Garage verkauft, was auf seiner Finca (ohne Pestizide) wächst. Juan ist schon alt. Er muss nichts mehr anbauen oder verkaufen. Aber es bringt ihm Spass. Und seine Garage ist ein Geheimtipp um montags qualitativ hochwertige saisonale Produkte zu bekommen. Ich kaufe ein paar Kilo Bananen ...

Zurück auf der Finca bereite ich das Essen vor. Die Weißköhler im Garten sind dieses Jahr eine wahre Pracht. Begleitet von Rednose pflücke ich von Strünken an denen die Köpfe schon geerntet wurden nachgewachsene Blätter für eine Kohlsuppe. Da Rednose unbedingt mit meinen Händen spielen möchte, pflücke ich mit links und werfe Rednose mit rechts im Sekundentakt durch die Gegend. Je höher und weiter um so schneller ist der Kater wieder da. Ich ändere die Taktik und drücke den strampelnden Kater mit links auf den Boden und pflücke mit rechts weiter. Schnell noch ein wenig Oregano, Thymian, Petersilie und Knoblauch und ab geht’s in die Küche. Schon wieder fast halb drei.

Mir fällt ein, dass Ralf um drei mit einem Sofa kommen wollte. Das passt jetzt gerade nicht. Wie gerufen ruft im gleichen Moment Ralf an und fragt, ob er auch um 18 Uhr kommen könnte. Das passt doch sehr gut!

Nach einer hervorragenden Mahlzeit gibt es eine kleine Siesta auf dem Sofa. Ich fahre im Traum im Auto hinter einem Motorrad her. Plötzlich wendet dieses. Weiter vorne sehe ich ein Hindernis und beschliesse aufzuwachen, da es auf dieser Strecke anscheinend nicht weiter geht.

Die Wäsche muss von der Leine genommen werden. Ja, gewaschen habe ich auch noch. Mir fällt gerade auf, dass ich nur einen Bruchteil von dem hier erfasse, was alles an diesem Tag geschehen ist. Es ist Zeit für einen kleinen Nachmittagsimbiss mit Guavenmarmelade auf leckerem Brot, das eine Spanierin auf der Südseite der Insel backt. Ab 17 Uhr ist bei mir seit ein paar Wochen ein Zeitintervall von 16 Stunden ohne Essen angesagt.

Auf zum Finca-Outdoorprogramm. Rednose wie immer dabei als aufmerksamer  Beobachter mit Logenplatz auf dem Dach, wie auf dem Foto zu sehen.

Irgendwann kommen die Katzen zum Abendessen. Katerchen hat sich schon wieder geprügelt und blutet aus offener Wunde.

Gegen 21 Uhr ist es dunkel. Noch ein wenig schreiben, dann die Küche aufräumen. Neben meinem Bett warten drei Bücher. Eines über Haustiere, in dem ich gestern das Kapitel über Schafe gelesen habe. Vorgestern war mir vor dem Einschlafen nach Gurdjieff und seinen Reden, die er vor ziemlich genau 100 Jahren in Paris und New York vor seinen Schülern gehalten hat.

Vielleicht greife ich heute mal wieder zu „El Hierro – Übergang ins andere Haus“. Dieses Buch hat Andreas geschrieben, der Sauna-Andreas von weiter oben. Vor zwei Wochen hat er das Buch mal ganz nebenbei erwähnt. Es ist in etwa das Beste, was ich bisher in Verbindung mit El Hierro gelesen habe, eine Art Tagebuch, ein wenig wie ich auch diesen Blog schreibe. Es geht um unsere Welt, was in ihr passiert und wie sich Andreas im Leben und Erleben hier auf der Insel gedanklich und praktisch anregen lässt. Wir werden sozusagen mitgenommen auf einen intensiven und unterhaltsamen philosophischen Gedankenspaziergang über die Insel. Ein Buch, das eigentlich Pflichtlektüre für Hierro-Reisende sein sollte.

Aktuell gibt es nur ein einziges Exemplar von diesem Buch hier auf der Insel. Es ist das Korrekturexemplar für eine zweite Auflage. Es wartet gefüllt mit handschriftlichen Anmerkungen von Andreas jetzt auf dem Stuhl neben meinem Bett …

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Es ist wie es ist …

Katzenbabies 5

30 Grad. Die Katzen drücken sich an den Hauswänden entlang. „Kann mir mal bitte jemand sagen, wie diese Tür aufgeht? Ist so warm draussen …“ Aber die Tür klemmt.

Es ist 11 Uhr vormittags nach erneuter Uhrenumstellung auf Anweisung von der Natur abgetrennter Bürokratenvorstellungen. Schon seit einigen Tagen sind die Temperaturen auf „Sommer“ gewechselt. Wobei es gestern auf dem Markt in Tigaday kühler als hier oben in Guarazoca war. Normal ist umgekehrt – unten auf Meereshöhe hat es etwa 6 Grad mehr als hier in den Bergen. Aber es kann auch durchaus mal hier oben wärmer als unten sein.

Mir gefallen diese Temperaturen. Während gestern tagsüber noch ein starker und entsprechend heißer Wind wehte, schlief dieser gegen Abend ein. Ich habe mich still auf die Yogaplattform gesetzt. Über dem Meer wieder ein Wolkenmeer und wieder der Eindruck, zu Fuss nach La Palma gehen zu können.

Meine Hände scheinen für die Katzen ein Eigenleben zu führen. Sie sind gut zum Spielen, Kraulen, Streicheln und auch durch die Luft gewirbelt zu werden.

Wie ich so still auf der Plattform sitze und alles um mich herum still ist, spüre ich einen leichten Druck gegen meine linke Hand. Der Druck wird stärker. Es ist Romina, die Katze mit dem schwarzem Fell, schon lange hier auf der Finca wohnhaft. Sie weiß aus Erfahrung, dass meine Hände beim stillen Sitzen nicht aktiv werden. Aber man kann es ja mal probieren. Sie setzt sich neben mich.

Einen Moment später eine weitere kleine Schnauze an meiner linken Hand. Am Maunzen erkenne ich Rednose, der sich noch kurz zuvor beim Physalis-Sammeln mit meinen Händen vergnügt hatte. Wieso sind diese beiden Hände jetzt so still? Der kleine Kater lässt nicht so schnell wieder locker. Es drückt und stößt die kleine feuchte Schnauze erst gegen die eine, dann gegen die andere Hand. Eine kleine Tatze klopft an, vorsichtig wird immer mal wieder in meine Finger gebissen. Nützt alles nichts. Rednose legt sich vor meine im Lotussitz gekreuzten Beine auf das Holz.

Das animiert nun wieder Romina, sich doch ein besseres Plätzchen zu suchen. Die schwarze Katze klettert in meinen Schoß. Rednose kriegt einen Faucher ab. Er ist zu dicht dran. Da er seine Position aber nicht so schnell räumen will, spüre ich wie Romina mit der Pfote ausholt. Rednose verdrückt sich hinter mich. Die Rangordnung ist geklärt und zu dritt sitzen wir in die um uns herum hereinbrechend Dunkelheit hinein.

Das Klima weckt Erinnerungen an Ligurien im Sommer. Heiße Tage, die Wäscheleine voll mit Hemden, die aus dem Winterschlaf der Schubladen geweckt wurden. Laue Abende mit einer leicht kühlenden Brise. Nackt in der Sonne sitzend frühstücken. Die Finca ist zum Glück so gelegen, dass sie an vielen Orten von außen nicht einsehbar ist. Kein Termin heute! Auf in den Garten, wo ich mal eine der Roten Beete fragen werde, ob sie für heute Mittag zu einer Verspeisung bereit ist.

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Katzenblog?

Katzenbabies 4

25 Grad, kleine Schweissperlen auf meiner Haut. Es ist heute fast schon zu warm um draussen in der Sonne zu frühstücken. Da wo der sichtbare Teil der Insel das Meer berührt, beginnt die Wolkendecke. In der Ferne erheben sich La Palma und La Gomera in klaren Konturen über dem Wolkenmeer. Es macht fast den Eindruck, als ob es möglich wäre, über die Wolken zu Fuss zu den anderen Inseln zu wandern. Kein Blatt bewegt sich. Das Rauschen der Brandung mehr als 600m tiefer ist hier oben auf der Finca deutlich zu hören und erzeugt einen berauschenden Klangteppich. Die Katzen ziehen sich nach ihrem zweiten Frühstück (Papaya-Schalen) in den Schatten zurück.

Wird das hier jetzt ein Katzenblog? Wo bleiben die gesellschaftlichen und politischen Themen? Es fällt mir in der Tat aktuell mehr zu kleinen und großen Katzen als zu grün lackierten Politikern ein. Letztere erst einmal an die Macht gekommen haben anscheinend vergessen, dass sie mal etwas für die Bienen tun wollten. Statt dessen kümmern sie sich sorgsam darum, dass keine weiteren wirksamen Maßnahmen gegen den Einsatz von Pestiziden ergriffen werden. Und was soll ich sagen zu europäischen Politikern, die bevor sie den Mund aufmachen erst einmal in Washington anrufen, um sich eine Erlaubnis zu holen? Was soll ich sagen zu den Menschen in Deutschland, die mit überwältigender Mehrheit die Untaten des von ihnen gewählten Regimes bejubeln und verlogenen und auch offensichtlich dementen Regierungsvertretern huldigen?

Da schaue ich lieber den Katzen zu - was nicht heisst, dass ich nicht genau hinschauen würde, was gerade in der Welt passiert.

Die drei Kleinen sind inzwischen fast sechs Monate alt und lieben es weiterhin, mich auf Fincaspaziergängen zu begleiten. Sie bilden ihre eigenen Persönlichkeiten aus und sind gleichzeitig und für mich etwas erstaunlich auch in diesem Alter noch eine kleine Geschwisterclique, die oftmals gemeinsam durch dick und dünn geht. Da die Katzen ihre eigene Sprache sprechen, versuche ich ein wenig Katzensprache zu lernen. Was sagt mir z.B. der allzeit kommunizierende Schwanz?

Paulinchen kündigte mir vor ein paar Wochen beim Physalissammeln an, dass sie -obwohl nicht einmal 5 Monate alt- bald soweit wäre. Der Tierarzt meinte, es wäre wohl noch zu früh für eine Sterilisation. Zwei Tage später war Paulinchen die Attraktion der Kater aus der Umgebung, die in einem grossen Kreis um sie herum saßen. Wenn sie auf einen der Machos zuging, lief dieser meist weg. Paulinchen hinterher. Was dann passierte, entzieht sich meiner Kenntniss. In jedem Fall wurde sie eine Woche später dann doch sterilisiert und war zu dem Zeitpunkt etwa 4 Tage schwanger. Wenige Stunden nach der OP sass sie schon wieder wie besoffen auf der Fensterbank des Melkstandes. Aber irgendwie kriegen die Katzen das immer verdammt gut hin, für sich selber zu sorgen. Ich frage mich, was Katzen so machen, die in einer Stadtwohnung leben. Hier auf dem Land sind die Tiere in jedem Fall medizinische Selbstversorger und wissen genau, welche Halme sie knabbern müssen, wenn sie eine Beschwerde haben.

Um an dieser Stelle die gesellschaftliche Komponente nicht zu vergessen – eine Sterilisation kostet hier auf der Insel aktuell 120 Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie in Deutschland. Da soll sich doch niemand wundern oder beschweren, wenn unter diesen Umständen kaum ein Herreño seine Katze sterilisieren oder kastrieren lässt und die Insel in manchen Gegenden überquillt von wild lebenden Katzen, die der Vogelwelt immensen Schaden zufügen.

Aber zurück zu unseren Fincakatzen: Auch weiterhin wird mit aufmerksamen Katzenaugen und wachem Geruchssinn alles in der Umgebung beobachtet, untersucht und geprüft. Ich kann mir lebhaft vorstellen, was in so einem kleinen Katzenkopf vorgeht, wenn es z.B. darum geht, ein Haus zu betreten. Das mit der Türklinke wurde eine ganze Weile mit grossen runden Augen beobachtet und dann verworfen. Aber bei einer Tür, die einen kleinen Spalt offensteht, ist dann doch schon manchmal eine kleine Katzenpfote zu sehen, die sich bemüht, den Spalt auf Durchschlupfweite zu vergrössern.

Mein Versuch ist es, mit den Katzen immer besser zu kommunizieren. Dabei verzichte ich auf jegliche Form von Belohnungen. Kommunikation heisst für mich, Katze versteht was ich sagen will und lässt sich entweder darauf ein oder eben nicht. Teilweise funktioniert es verbal, meist ist allerdings der Tonfall in Verbindung zu meiner Körpersprache ausschlaggebend.

Ganz besonders gefällt es den Katzen, wenn ich im Garten auf allen Vieren arbeite. Dann habe ich tatkräftige kleine Katerchen vor mir, die immer genau da stehen, wo ich den nächsten Salat pflanzen möchte. Manchmal fällt mir nichts besseres ein, als sie hoch durch die Luft zu werfen. Sie fallen eh immer auf ihre Pfoten und je mehr ich werfe, um so schneller stehen sie wieder vor mir, um noch einmal geworfen zu werden.  

Pfotenspiele sind ebenso interessant. Es gibt eine Menge Spiele, bei denen die Katzen ihre Krallen nicht ausfahren und man immer auf eine weiche patschige Pfote trifft. Allerdings gibt es auch andere Spiele, bei denen andere Regeln gelten. Beim Pfote- bzw. Handwegziehspiel mit dem fincaältesten Kater war ich einmal vor ein paar Monaten für einen ganz kurzen Moment unaufmerksam. Und schon quoll es rot aus ein paar Punkten auf meiner Hand. Katerchen hatte gewonnen.

Die drei kleinen Katzen werden zur Zeit im ehemaligen Melkstand gefüttert. Dort haben sie mehr Zeit in Ruhe zu essen, ohne dass die grossen Katzen nach ihrer abendlichen Trockenfutter-Verschlingaktion am Fressnapf der Kleinen weitermachen. Gestern hatte ich vergessen, die Tür wieder zu öffnen und kam etwas spät vorbei. Bei einem Blick durch das Fenster (siehe Photo oben) stellte ich fest, dass man sich schon gemütlich eingerichtet hatte und mich fragend anschaute: „Papa, was willst du denn hier um diese Zeit? Unternehmen wir jetzt noch was zusammen? Oder gibt’s ’ne Gutenachtgeschichte? Können wir heute mal hier pennen?“ Na gut, ich habe die Tür einen Spalt offen gelassen, falls jemand mal zum Pischern nach draussen gehen wollte …

Apropos - sollte mich mal jemand unter meiner spanischen Telefonnummer anrufen und hat eine Katze am Apparat, bitte nicht wundern – sie haben schon fleissig geübt, über das Display zu wischen.

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Auf dem Amt

Katzenbabies 3

Spanien ist bekannt für eine oftmals absurde Bürokratie. Einen Bezug zum praktischen Leben haben die Erfinder der Regelwerke offenbar in den seltensten Fällen.  

Hier auf der Finca ist gerade mal wieder Großbaustelle. Jeden Morgen um 7.30 Uhr steht ein Team von Mauerbauern auf der Matte. Da das Gelände terassenförmig ist, gibt es jede Menge Mauern. Wenn es viel regnet und durch feuchten Boden der Druck wächst oder wenn Pflanzen mit ihren Wurzeln Mauern sprengen, stürzen diese ein.

Leider gibt es kaum noch Menschen, die wirklich Erfahrung mit Terassenbau haben. Jetzt haben wir endlich ein Team unter Leitung eines erfahrenen Mauerbauers vor Ort. Da unsere Nachbarn auf die Idee gekommen sind, Schafe auf ihrem Gelände weiden zu lassen, müssen wir uns zusätzlich darum kümmern, dass die Mauern so gestaltet werden, dass die Schafe nicht auf unser Gelände kommen, um unseren leckeren Salat zu futtern.

Es gibt nämlich eine neue Verordnung in Spanien, die offensichtlich von tierfreundlichen aber weit von der Realität der Alltags entfernt dahinvegitierenden Bürokraten gemacht wurde. Diese gehen davon aus, dass man einem Schaf ja nicht die Schuld dafür in die Hufe schieben kann, auf welchem Terrain es sich bewegt. Und deshalb ist neuerdings nicht mehr der Halter der Schafe, sondern der Eigentümer eines Geländes dafür verantwortlich, dass bei ihm keine Tiere eindringen.

In manchen Gegenden wird diese Verordnung noch absurder. Dort dürfen neue Mauern maximal einen Meter hoch sein. Für die Erhaltung des Landschaftsbildes darf auch kein Zaun auf die Mauer gesetzt werden. Schafhalter*innen, die ihre Nachbarn ein wenig ärgern wollen, haben hier in Zukunft leichtes Spiel.

Wer in der spanischen Bürokratie arbeitet geht übrigens meist davon aus, dass alle Menschen alle Verordnungen und Gesetze kennen müssten. Wenn ich z.B. eine Genehmigung zur Vermietung eines Hauses bekommen möchte, muss ich unterschreiben, dass ich alle Verordnungen gelesen, verstanden und umgesetzt habe. Es ist allein schon eine Herausforderung, diese Verordnungen überhaupt zu bekommen. Freundlicherweise wurden mir von der entsprechenden Behörde zum Thema „Ferienwohnungen“ Dokumente in einem Umfang von ungefähr 100 Seiten, aufgeteilt auf 22 unterschiedliche Dateien zugeschickt. Wenn ich jetzt aber z.B. innerhalb dieses Datenwerkes eine Suchabfrage nach den vorgeschriebenen Maßen des Notausgangs starte, finde ich in den Dokumenten null Infos. Dabei ist es für Bürokraten ungemein wichtig,  dass auch ein Haus mit nur einem einzigen Innenraum zwei Ausgänge haben muss.

Zusätzlich müssen alle Ausgänge Tag und Nacht durch permanent leuchtende Fluchtwegzeichen markiert sein. Keine Ahnung, wo solche Bürokraten im Urlaub übernachten. Aber vielleicht ziehen sie sich immer die Decke über den Kopf oder machen es wie unsere Gäste. Die hängen einfach ihre Klamotten über die unerwünschte Beleuchtung, was nebenbei bemerkt streng verboten ist!

Heute vormittag war ich auf dem Amt. Da ich seit zwei Jahren ein auf meinen Namen in Spanien zugelassenes Auto fahre, muss ich meinen deutschen in einen spanischen Führerschein umtauschen. Das war heute mein dritter Termin in der Führerscheinstelle. Er dauerte etwa eine Stunde. Die Sachbearbeiterinnen wissen meist selber nicht, welche Formulare ausgefüllt werden müssen. Das geht dann so: „Wir haben hier noch ein Formular gefunden. Keine Ahnung, ob das von unserer vorgesetzten Stelle verlangt wird, aber unterschreiben sie doch für alle Fälle mal hier unten links.“

Und ich bin so froh, dass ich auf einer kleinen Insel bin! Ich kenne die meisten Sachbearbeiterinnen in der Führerscheinstelle inzwischen persönlich, kann für Fragen jederzeit vorbeikommen und muss nichtmals einen Termin vereinbaren. Wir plaudern über Gott und die Welt und jeder duzt jeden. In so einem Ambiente kann Bürokratie durchaus auch Spass machen!

Aber im Ernst – mir fällt auf, wie wichtig es ist, zu den Menschen im bürokratischen Apparat einen persönlichen Draht aufzubauen und feste Ansprechpartner*innen zu haben. Wenn die Verwaltung in grösseren Städten in kleineren Einheiten aufgeteilt wäre, die auch noch einen eigenen Eremessensspielraum besitzen, würde es sogar in der Großstadt eine entspanntere Angelegenheit sein auf’s Amt zu gehen.

Unsere Katzen sind grösser geworden. Und wie auf dem Photo mit den Gebrüdern Red- und Whitenose zu sehen ist, auch schon ganz schön gefährlich … :-)

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Dankbarkeit

Corazon

Seit der vergangenen Nacht gilt laut der in dieser Gesellschaft vereinbarten linearen Zeitrechnung die Zahl 2023. Für viele Menschen ist so ein willkürlich angesetzter Jahreswechsel ein grosses Ereignis. Zum Glück ist die Gesamtzahl der Menschen hier auf der Insel gering. Und unter diesen wenigen gibt es eine verhältnismässig große Anzahl, denen dieser Wechsel von 22 auf 23 ziemlich egal ist. Auf diese Weise war es möglich, auch in der vergangenen Nacht gut zu schlafen. (Jetzt mal abgesehen von einem blökendem Schaf, welches mitten in der Nacht unter meinem Fenster zu rufen begann.)

Durch die allgemeine Unterbrechung des Räderwerkes nehme auch ich die Gelegenheit wahr, noch einmal hinzuspüren, was in den vergangenen Monaten so passiert ist.

Vor wenigen Tagen gab es hier auf der Finca La Paz den ersten Gruppenevent. Das war für mich ein bewegendes Ereignis, denn hier beginnt sich ein Teil meines Wirkungsspektrums zu integrieren, der bisher auf der Insel noch keinen Raum hatte. Die zweistündige Meditation in Bewegung, Stille und mit der Chakra-Sounds-Meditation war ein zeitloses Ereignis, auf das weitere folgen dürfen.

Mit einjähriger Verzögerung ist im November endlich das „Casa Corazon“ fertig geworden. Das Photo oben zeigt die Südansicht und im Hintergrund ist mittig etwa 80 km entfernt die Insel La Palma zu sehen. Das Häuschen im Herzen der Finca birgt auf kleinstem Raum alles, was es braucht, um sich geschützt und gleichzeitig mitten in der Natur zu fühlen. Die Nordwand des Hauses besteht aus einem grossen Fenster, durch das sich bei klarer Sicht sowohl vom Hochbett als auch am Tisch sitzend ein spektakulärer Panoramablick bietet. Natürlich kann man sich auch auf die Bank vor das Haus setzen. Nachts leuchten die Sterne durch das transparente Vordach auf der Süd- und Ostseite des Hauses. Hier ist im Aussenbreich auch ausreichend Platz, die Yogamatte auszubreiten oder es sich im Liegestuhl bequem zu machen. Das habe ich alles schon Anfang Dezember ausprobiert, denn ich wohne hier auf der Finca gerne mal hier und mal da.

Auf der Finca waren in der vergangenen Woche zum ersten Mal alle Häuser bewohnt. Im oberen Bereich wohnen Vicky und Laszlo im Casa Cura. Damia und Dana sind mit Hund Lima im Casa Cypres. Im Corazon ist Elke und dann haben wir noch ein weiteres Zimmer mit Küche und Bad eingerichtet, wo Michael sich in der vergangen Woche wohlgefühlt hat. Und das Schöne ist – es geht allen hier gut und manche bleiben gleich mehrere Monate. Wir erleben die Menschen, die zur Zeit auf der Finca sind, als eine Bereicherung für diesen Ort und sie selber nehmen den Ort als eine Bereicherung in ihrem Leben wahr. Das erfüllt uns mit Freude und Dankbarkeit.

Das Projekt ist im Fluss. Es fliesst nicht immer so, wie wir es uns vorgestellt haben. Somit haben wir Gelegenheit, uns den Fluss immer wieder anzuschauen und seinen Lauf zu akzeptieren oder ihn zu regulieren. Wir haben viel eigenen Gestaltungsraum und es bringt Spass, diesen gemeinsam zu füllen. Wo es hingeht wissen wir nicht.

 

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Auswandern auf die Kanaren?

Finca La Paz

Die Kanaren als Alternative zum Leben in Deutschland? Fast täglich erreichen mich Mails mit Fragen von Menschen, die Deutschland so schnell wie möglich verlassen möchten. Gestern waren es gleich zwei Anfragen an einem Tag. Vor ein paar Tagen stand jemand einfach hier vor der Tür. Das macht mich nachdenklich …

Fast zwei Jahre Unterdrückung von lebenswichtigen Grundrechten zeigen ihre Konsequenzen, in erster Linie auch was die psychische Gesundheit angeht. Wenn es ausser einer durch Impfung erkauften Scheinfreiheit und einer Art Isolationshaft für alle die nicht mitspielen keine Alternativen gibt, bleibt sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit auf der Strecke.

Wer mit dem Gedanken spielt, auf die Kanaren auszuwandern, sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass es kaum ein Land auf der Welt gibt, welches sich dem von den Herrschenden angedachten „Reset“ der Gesellschaft mit dem Ziel, ein neofeudalistischen System mit totaler Kontrolle des Individuums aufzubauen, entziehen kann. Und schon gar nicht ein Land innerhalb der Europäischen Union. Wer nicht mitspielt, wird wie Griechenland 2018 umgehend wieder auf Linie gebracht. Dafür gibt es Institutionen wie z.B. Zentralbanken, deren Entscheidungen sich jeder parlamentarischen Kontrolle entziehen.

Ich selber sehe mich nicht als Aussteiger. Falls jemand mich so bezeichnen möchte, dann bin ich auch in Hamburg ein Aussteiger und noch nie „drin“ gewesen. Ich sehe mich als Teil der Gesellschaft und habe immer Interesse daran gehabt, diese mit zu gestalten. Ich bin hier auf der Insel, da ich aktuell im ländlichen Raum mehr Möglichkeiten für eine selbstbestimmte Gestaltung meines Alltags habe als in einer Stadt wie Hamburg. Ich bin hier wegen der Nähe zur Natur. Das tut mir gut, das stärkt mich. Und in diesem Sinne sind die Kanaren für mich wirklich aktuell eine Alternative zu einem Alltag in Deutschland..

Hier braucht es Zeit anzukommen und zu entschleunigen. Alles weitere zeigt sich meist von alleine, insbesondere auch, ob die Kanaren oder speziell die Insel El Hierro eine stimmige Alternative zum Leben in Deutschland sein könnten. Wer seine oftmals unbewussten Mitbringsel aus dem Alltag in Deutschland nicht loslassen kann, wird niemals auswandern, weil das bisherige Leben einfach mitkommen wird.

Wir bereiten uns auf der Finca darauf vor, individuelle Übergänge unterstützen und tun dies auch schon. Um einen Übergang zu finden bedarf es allerdings erst einmal anzukommen und eine persönliche Bestandsaufnahme zu beginnen. Danach kommt von alleine, wo und wie es weitergehen könnte.

Good news! Wir haben mehr als ein Jahr darauf gewartet, dass der passende Name für diese Finca zu uns kommt. Zum neuen Jahr haben wir ihn geschenkt bekommen. Dieser Ort heisst jetzt „Finca La Paz“. So hiess er auch bis vor einem Jahr. Danke Sabine, dass Du den Namen loslassen konntest. Er gehört einfach zu diesem Ort.

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Eine Heilige zieht vorbei

Fruehstueck

Heute morgen um acht wurde schon wieder eine Virgen hier vorbeigetragen. Laut Auskunft des Nachbarn die letzte in dieser Saison. Es gibt ne ganze Menge von dieses Virgenes hier auf der Insel. Die stehen das ganze Jahr über in ihrer Kapelle und haben einmal im Jahr einen ganzen Tag lang Ausgang. Dabei werden sie begleitet von einer weiß gekleideten Schar von Trommlern, Flötisten und Tänzer*innen durch die angrenzenden Dörfer getragen. Bei jedem Zwischenstopp gibt‘s was zu futtern. Natürlich nicht für die Virgen, denn das ist ja eine Figur, die über fleischliche Gelüste erhaben ist. Das mit ihren vielen Göttern haben die Katholiken eigentlich ganz gut hinbekommen. Da wollte man ihnen eine monotheistische Religion verordnen und schlau wie sie sind, haben sie jede Menge Heilige ernannt, die im Alltag für alles mögliche zuständig sind. Die wichtigste Heilige hier auf der Insel ist für den Regen zuständig. Na, die hat zumindest in den vergangenen Wochen gute Arbeit geleistet.

Das subtropische „Katastrophenwochenende“ war ein Segen für die Insel. Überall grünt und spriesst es. Die Finca sah einige Tage lang aus, als hätten wir Rasen gesät. Und wie die Pflanzen sich alle gefreut haben! Bei manchen hat man das Gefühl, sie stehen nur auf Lauerstellung und auf los geht’s los. Ganz vorne dabei der Mangold. Jetzt gibt es mitten im Oktober frische zarte Mangoldblätter …

Nachdem es vergangene Nacht mal wieder ein wenig geregnet hatte, erwartete mich heute ein strahlend klarer Morgen. Kein Windhauch zu spüren. Frühstück auf der Terasse in einem Ambiente von tausenden funkelnden Wassertropfen auf Gräsern, Büschen und Bäumen.

Das Frühstück ist für mich ein wichtiger Teil meines Morgens und ich nehme mir meist etwa eine Stunde Zeit dafür. Die bunte Vielfalt an Früchten darf in der Zwischenstation „Mund“ bezüglich Form, Konsistenz und natürlich Aromen gewertschätzt werden. Auf dem Foto zu sehen:

Kleine orangene und teilweise noch grüne Bällchen. Das sind Physalis aus dem Garten. Die kleinen, in zwei Hälften geteilten orangenen Früchte nennen sich Madroños oder zu deutsch Baumerdbeeren. Wir sind zu dem Schluß gekommen, dass die Firma Haribo vor vielen Jahren diese Frucht als Vorlage für ihre Produkte genommen haben muss. Die Madroños fühlen sich im Mund an wie Haribos gefüllt mit Konfitüre. Aber natürlich schmecken sie viel besser als das Kunstprodukt. Und sie stammen vom einzigen Erdbeerbaum auf unserer Finca. Die schwarzen, orange umrandeten Kerne kommen von einer Maracuja, gewachsen hier auf der Insel. Grössere gelb-orange Stücke sind von einer Mango. Hat uns ein Bekannter geschenkt, der viele davon hat. Des weiteren sind kleine Stückchen Apfel zu sehen - von einem wilden Apfelbaum. Braune Kleckse inmitten der weissen Masse sind Mandelmus in Ziegenyoghurt. Nicht zu sehen, da im Untergrund versteckt: Haferflocken, eine Inselbanane, Nüsschen und ein paar Rosinen.

Ja, das war heute mein Frühstück.

Gedankliche Impressionen der vergangenen Tage:

Klartext reden seit zwei Jahren fast nur noch Leute außer Dienst. So der ehemalige Offizier des US-Geheimdienstes und UN-Waffeninspekteur Scott Ritter zum Thema Sabotage an den Nord Streams: „Wisst ihr nicht, dass ihr nur als willfährige Kolonie der USA betrachtet werdet? … Es waren die USA! Wenn ihr das nicht seht, dann nehmt die deutsche Flagge runter, hisst die amerikanische Flagge und erkennt euren Status als US-Kolonie an.“ Mit „ihr“ sind die Deutschen gemeint …

Aussagekräftig in Richtung wie es nach Ansicht der Herrschenden weitergehen soll auch eine Meldung aus Kalifornien. Dort wurde vor zwei Wochen ein Gesetz unterzeichnet, welches besagt, dass Ärzte ihre Zulassung verlieren können, wenn sie ihren Patienten etwas erzählen, was dem wissenschaftlichen Konsenz widerspricht. Abgesehen davon, dass dies in vielen Ländern schon seit zwei Jahren gängige Praxis ist, ist eine Verankerung auf Gesetzesgrundlage neu. In Australien ist ein ähnliches Gesetz in Arbeit. Zur Erinnerung: Unter wissenschaftlichem Konsens war in den vergangenen zwei Jahren zu verstehen, dass mRNA-Spritzen gegen Corona immun machen würden und so gut wie keine Nebenwirkungen hätten. Geimpfte würden das Virus überhaupt nicht weitergeben können. Später wurde der Konsens dann geändert in ein „nicht so häufig“. Und erst wenn alle mit dem mRNA-Stoff versorgt wären, könnte das, was sie Pandemie nannten, vorbei sein. Wer etwas anderes sagte, wurde „Schwurbler“ genannt.

Während ich schreibe, kommt die Virgen gerade wieder vorbei. Der Ausflug ist zu Ende. 19 Uhr ist Bettgehzeit für die Kleine. Und dann heißt es wieder ein Jahr in der Kapelle zu stehen und auf Besuch zu warten, bevor sie am 16.10.2023 eine neue Runde drehen darf. (Vorausgesetzt, dass die Herrschenden das erlauben. Denn die vergangenen zwei Jahre war die Virgen im Lockdown.) Ich muss mich jetzt mal um meine frisch angepflanzten Süsskartoffeln kümmern …

P.S. Hinweis einer Leserin: Die Insel-Virgen hat nur alle 4 Jahre Ausgang. (Vermutlich, da sie dann über die ganze Insel getragen werden muss ...)

 

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Was hier so läuft …

Kaetzchen

Um es kurz zu machen – hier ist viel los! Jetzt habe ich endlich eine Arbeitsplatte und sitze in meiner Oficinita. „Oficina“ ist auf spanisch das Büro. Ein kleines Büro würde man im Deutschen vermutlich kaum „Büröchen“ nennen. Im Spanischen ist es jedoch eine Oficinita. Es handelt sich um einen kleinen Raum abgetrennt durch einen Gang von meinem Wohnhaus.

Auch Eylin zieht Schritt für Schritt in ihr neues Haus ein, das vor zwei Wochen fertig geworden ist. Sie wohnt jetzt also immer mehr unter dem Dach, was auf dem Photo im Beitrag vom 08. Februar im Rohbau zu sehen ist. 

Natürlich geht das mit den Bauarbeiten hier noch weiter, aber zumindest haben wir jetzt mal eine Zäsur und es stehen nicht jeden Morgen um 9 die Handwerker vor der Tür.

Ich nutze die Gelegenheit und komme für ein paar Wochen nach Hamburg. Sommer passt ja ganz gut. Alles etwas entspannter. Da werden die Ketten auch in Deutschland mal ein wenig gelockert. Brauchen ja alle mal ein wenig Urlaub …

El Hierro ist ganz schön fordernd. Das spüre auch ich. In den vergangenen Monaten wurde meine Hautoberfläche zu einer an allen möglichen Stellen eruptierenden Vulkanlandschaft. Ärzte nennen so etwas Neurodermitis. Dieses Thema begleitet mich seit meinem 15. Lebensjahr, mal mehr und mal weniger. Allerdings habe ich es in so einer extremen Form schon seit 30 Jahren nicht mehr erlebt.

Und dabei befinde ich mich in einer für Neurodermitiker idealen Klimazone. Sonne und Salzwasser sollen Wunder wirken. Bei mir scheint das nicht so zu sein.

Einen Hautarzt gibt es auf der Insel nicht. Ist ja auch eine kleine Insel. Und dafür nach Tenerifa zu fahren ist mir zu aufwändig, zumal ich eh nicht recht daran glaube, für eine Behandlung der Krankheit eine Lösung zu finden. Ausprobiert habe ich schon alles, was mir aus der Naturapotheke so einfällt. Leider nur mit geringer oder kurzzeitiger Wirkung. Ich kann mich also nur um Linderung bemühen, wenn es zu arg wird.

Aber ich kenne das schon aus vergangenen Eruptionsphasen – es gibt kein Mittel, ausser dem Weg mit dem, was da im Körper passiert, zu gehen und es zu akzeptieren. Und irgendwann verschwindet die Krankheit und ich werde mich dann vermutlich fragen, ob ich denn die Woche davor Neurodermitis hatte?

Aktuell beeinflusst mich das Thema im Alltag allerdings sehr, denn es juckt. Das führt u.a. auch zu längeren schlaflosen Phasen in den Nächten. Bin gespannt was ein paar Menschen in Hamburg zu diesem Thema sagen werden, die ich dazu gerne konsultieren möchte.

Das ist eben El Hierro. Diese Insel hat durch ihren direkten Kontakt zum Erdinneren eine enorme Wirkung auf alle Lebewesen, die sich auf ihr aufhalten. Da werden aus den Untiefen des einzelnen Menschen Aspekte nach aussen befördert, mit denen viele niemals gerechnet haben. Jetzt mal abgesehen davon, dass es kein einfacher Weg ist, sich das was auf körperlicher Ebene passiert ins Bewusstsein zu bringen. Aber es ist das, was wir in unseren Videos als den therapeutischen Aspekt dieser Insel bezeichnen. Und es ist nicht leicht, mit manchen dieser Prozesse zu leben.

Es gibt aber noch andere Dinge, weshalb ich in den vergangenen Wochen wenig zum Schreiben gekommen bin. Ich befinde mich seit knapp zwei Jahren in einem Streit bezüglich der Rechte an einer ganzen Reihe von musikalischen Werken. Ich bin zwar ein streitbarer Mensch, aber ich mag es nicht, wenn ich zum Streiten gezwungen werde. Letztendlich habe ich sowieso den Eindruck, dass es bei der aktuellen Auseinandersetzung weniger um die Rechte an der Musik, als um einen Vergeltungsfeldzug einer Frau gegen ihren ehemaligen Lover geht. Dummerweise stehe ich genau zwischen den beiden. Da mir die Wahrnehmung der Rechte vor vielen Jahren übertragen wurde, bin ich Zielscheibe des Angriffs. Diese Auseinandersetzung geht über mehrere Kontinente und unter Einschaltung  von Anwälten, die sehr viel Geld kosten. Immerhin haben die Anwälte es jetzt geschafft, dass es zu einem aussergerichtlichen Vergleich gekommen ist. Dazu gehört aber auch, dass ich bis Mitte dieses Monats eine Menge Material liefern muss, wofür ich täglich stundenlang mit der Analyse von Datenbanken beschäftigt bin. Denn natürlich werde ich nur liefern, was ich laut Vergleichsvereinbarung liefern muss. Und keinen Titel mehr. Aber das verlangt, in riesigen Datenbanken ganz genau hinzuschauen. Aber immerhin gibt es diesen Vergleich, denn eine gerichtliche Auseinandersetzung hätte auf Grund der Komplexität der Materie viele viele Jahre gedauert und niemanden reich gemacht ausser den beteiligten Anwälten.

Vor einer Woche waren wir mit unseren beiden Autos beim TÜV. Leider wurden beide Autos erst einmal aus dem Verkehr gezogen. Deshalb durfte ich der Tage einige Stunden in der Werkstatt verbringen. Dort habe ich auch das kleine Kätzchen getroffen, das sich mit seinem Projekt, die Schiebetür zu bewegen, sichtlich übernommen hat …

 

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Fahrkünstler

La Rampa

Manche Strassen auf El Hierro sind eng und steil. Manchmal ist es sinnvoller, mit dem Auto einen Hang rückwärts runterzufahren, um dann vorwärts wieder hochzukommen. Ziemlich fasziniert konnte ich heute morgen beim Frühstück beobachten, wie ein Lieferant mit seinem Sprinter eine nicht weit entfernte Strasse RÜCKWÄRTS in einem Tempo runterrauschte, welches ich selber dort kaum vorwärts fahre. Dabei ist die Fahrbahn nicht viel breiter als sein Fahrzeug.

Auf der Finca wird in diesen Tagen eine neue Verkabelung für die Elektrik gelegt. Für diesen Zweck wurde u.a. wie auf dem Bild zu sehen ein Kanal auf der rechten Seite der Rampe gegraben. Insgesamt kommen etwa 750m Schläuche meist unter die Erde. Sie schützen die Kabel, die erst nachträglich eingezogen werden, gegen Witterungseinflüsse und kleine Nagetiere. Für diese Aktion müssen fast 200 Pflanzen an neue Standorte umziehen. Noch haben nicht alle ihren neuen Platz gefunden. Manche befinden sich in Kübeln, denn jede einzelne braucht einen eigenen Pflanzakt.

Den Fahrweg auf unserer Finca heisst inzwischen „La Rampa“. Das erinnert mich an meine Zeit in Havanna, wo eine zentrale Strasse mit vielen kulturellen Angeboten diesen Namen trägt. Im oberen Teil dieser Strasse hat man den Eindruck, mit ausreichender Geschwindigkeit einen Sprung ins Meer landen zu können. Das ist hier auf der Finca ähnlich. Damit niemand auf diese Idee kommt, wurden schon vor längerer Zeit in der Kurve zwei Palmen gepflanzt. Diese haben inzwischen eine stattliche Grösse erreicht. La Rampa auf der Finca La Paz zieht sich vom Eingangstor bis kurz vor den Häusern im unteren Teil des Geländes. Immerhin gibt es einen Höhenunterschied von etwa 50 Metern zu überwinden, den ich täglich mehrfach in beide Richtungen zurücklege. Der Eingang zur Finca bzw. der obere Teil der Rampa ist auch zu Beginn des ersten unserer drei Videos zu sehen.

La Rampa kann von kleineren LKWs befahren werden, allerdings am besten von oben her im Rückwärtsgang. Zur Not kann man in der Kurve wenden. Gestern war allerdings Premiere für zwei LKWs, die beide voll beladen vorwärts auf die Rampa gefahren waren. Auch hier habe ich über die Professionalität gestaunt, mit der es beide Fahrer schafften, in Millimeterarbeit aneinander vorbeizukommen und dann in der Kurve zu wenden. Der Schwierigkeitsgrad dieser Aktion wurde noch erhöht, da der grüne LKW beim Wenden nur zwei Meter nach hinten zur Verfügung hatte – sonst wäre er im Graben für die Elektrokabel gelandet.

Wer hier nicht jeden Zentimeter eines Wendemanövers im Voraus überdenkt, hat das Nachsehen. So erging es einem Fahrer, der sich vor ein paar Wochen in einer Zufahrt unterhalb der Finca beim Wendemanöver verschätzte und plötzlich vor der Mauer eines zusammengefallenen Hauses stand. Da der Hang zu steil war, um sich rückwärts aus dieser misslichen Lage zu befreien, musste die Mauer auf 5m Länge abgerissen werden …

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Auf zu neuen Ufern

Rotkohl

Hier auf der Finca ist gerade Zeit der Wanderschaft. Was gerade noch wunderschön geblüht, verwandelt sich in ein kleines stacheliges Bällchen und sucht nach einer Gelegenheit, von einem vorbeistreifenden Lebewesen oder auch vom Wind in die weite Welt genommen zu werden.

Das Fell der Katzen ist voll von solchen kleinen Trampern, meine Kleidung auch. Es gibt die verschiedensten Arten von Reisenden. Neben den kleinen grünen gibt es auch schwarze und braune Bällchen. Die braunen haben ganz besonders lange Stacheln.

Eine dieser Pflanzen wird hier „Amor seco“ genannt. In ihrem Fortpflanzungsprozess verwandelt sich eine hübsche kleine gelb-weisse Blüte in einer Art trockenem Samenerguss in klebrige schwarze Stifte. Ein Rendevouz mit dieser Pflanze und schon ist man selber stachelig.

Wieder andere scheinen es in ihrem Vermehrungsprozess auf eine feuchtere Umgebung abgesehen zu haben. Damit ist die Schleimhaut meiner Nase allerdings überhaupt nicht einverstanden und wehrt sich, indem sie hefigste Nieseruptionen auslöst, um die Eindringlinge wieder in die Natur zu befördern.

Die Pflanzen haben ein breites Variationsspektrum, sich sexuell auszutoben. Besonders beeindruckend finde ich die Vorgehensweise von ein paar Gräsern, die ihren Samen durch die Kleidung hindurchstecken. Und nichts mit einfach runterbürsten – die Dinger haben einen Widerhaken. Sie dürfen einzeln und Stück für Stück aus den Strümpfen wieder herausgezogen werden. Dafür ist es allerdings sinnvoll, die Strümpfe auszuziehen und auf links zu drehen. Will man die Haken nämlich wieder herausziehen, wo sie eingedrungen sind, gibt’s ein Loch im Strumpf.

Sogar heute Abend beim Qigong im Rotkohlfeld habe ich die kleinen Piekser unter meinen Füssen gespürt. Faszinierend, so einem Rotkohl beim Wachsen zuzuschauen. Im späten Licht der Sonne habe ich mich in der bewegten Atmung intensiv mit der Erde verbinden können.

Vor ein paar Wochen ist ein ungarischer Qigong-Lehrer mit seinem kleinen Segler hier in den Hafen eingelaufen. Das Boot aus Holz hat er vor fünf Jahren in Bremen gekauft, ist damit über Nordsee und Atlantik zu den Kanaren gefahren und lebt seitdem zwischen den Inseln. Die Gelegenheit, dass er jetzt für eine Zeit nach El Hierro gekommen ist, nehme ich gerne für ein paar Unterrichtsstunden wahr.

 

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Lecker ...

Essen

Für die Zubereitung meiner Mahlzeiten nutze ich zwei Quellen – was in Küche und Kühlschrank lagert und was im Garten gerade ruft. Jetzt im Frühling überwiegt die Komponente Garten. Das wächst und spriesst und oftmals entsteht die Komposition der Mahlzeit beim Gang durch die Pflanzungen. Zur Zeit ist hier auf der Finca Möhren-Saison und es gibt jeden Tag mindestens eine Mahlzeit mit Möhre. Möhre mag ich am liebsten roh in allen denkbaren Zubereitungsvarianten.

Heute gab es einen kleinen Möhrensalat. Die Möhre wurde beim Gang durch den Garten ausgewählt. In meinem Korb landeten neben der Möhre noch eine Frühlingszwiebel, eine Zucchini, etwa 20 Cherry-Tomaten von der kleineren und 25 von der grösseren Sorte. Die Tomaten stehen dann einfach auf dem Tisch und werden gegessen, wenn es gerade passt.

Nach dem Raspeln der Möhre und eines Stückchens Apfel (Import) fehlt mir noch eine Zitrone. Keine Zitrone im Kühlschrank? Also wieder raus in den Garten und einen der Zitronenbäume um eine kleine Gabe gebeten. Beim Abschmecken kam mir dann die Idee, dass ein wenig Minze gut passen könnte. Die wächst zum Glück nicht weit von der Küche in einem Topf. So renne ich beim Kochen oftmals mehrfach wieder nach draussen, weil mir noch irgendetwas eingefallen ist.

Die sonnenwarme Zucchini fühlte sich schön an. Sechs Scheiben wurden mit Ei angebraten. Das Ei gibt es von Menschen, die Hühner halten und bei denen die Hühner so viele Eier legen, dass alles was über ist abgegeben wird. Ich kann mich nicht erinnern, hier schon mal Eier in einem Laden gekauft zu haben.

Die Kartoffeln kommen auch aus dem Garten. Die musste ich aber nicht extra ausbuddeln. Sie lagen schon in der Küche. Leider sind es die letzten der aktuellen Ernte.

So eine Komposition von leckeren Dingen zu essen erfüllt mich mit Dankbarkeit.

 

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1. Mai

Eidechse

Der Kleine stand heute morgen in der Abwaschschüssel. Da es für das Tier in dem Moment keinen Fluchtweg gab, blieb es regungslos - nach dem Motto „wenn ich mich nicht bewege werde ich nicht gesehen“. Das funktioniert gegenüber Katzen oder Raubvögeln. Da ich jedoch ein Mensch bin, funktionierte der Trick nicht und gab mir Gelegenheit, das schöne Tier aus nächster Nähe zu betrachten.

Am Wochenende erledige ich meist Bankangelegenheiten. Jetzt zwingt auch die GLS-Bank ihre Kunden zur Umstellung auf eine Software, die nur auf auf einem mobilen Überwachungsgerät läuft. Innerhalb von zwei Wochen wird bei der GLS die SMS-TAN abgeschafft. Auch die ethischen Banken spielen das Spiel auf dem Weg in den Kontrollstaat mit. Hier in Spanien habe ich ein Konto bei der Triodos-Bank. Triodos verlangte Einblicke in mein Privat- und Geschäftsleben, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Das lief telefonisch in einer Art freundlichem Verhör unter dem Motto „Wir möchten unsere Kunden gerne besser kennenlernen“. Nachdem ich eine Weile brav geantwortet hatte, habe ich das Interview abgebrochen und der Mitarbeiterin mitgeteilt, ich würde doch jetzt gerne mal ihre Vorgesetzten kennenlernen, bevor ich weitere Auskünfte gebe. Die Vorgesetzten haben sich nie bei mir gemeldet und damit hatte es sich dann. Die mir bekannten ethischen Banken unterstützen in den vergangenen Jahren immer mehr das Spiel der Mächtigen.  Die GLS-Bank hatte bei mir schon einige Punkte verloren, als sie Ken Jebsens Konto kündigte. Egal was jemand von Ken Jebsen halten mag, eine Kündigung auf Grund der politischen Meinung eines Kunden ist schon ein starkes Stück.

Zurück auf die Finca. Katerchen muss alles ganz genau untersuchen und ist überaus interessiert, was sich so verändert und wie die Dinge funktionieren. Gestern war mal wieder mein Haus an der Reihe. Ich war auf Klo und Katerchen stand vor mir und sah mich mit grossen Augen erwartungsvoll an. Als es im Klo ‚plopp plopp‘ machte war ihm anzusehen, dass er verstanden hatte, worum es hier ging. Allerdings konnte er nicht begreifen, wo denn nun der Auswurf abgeblieben war. Er schaute mehrfach hinter das Klo und verliess dann ratlos das Bad. Die Katzen sind beim Kacken übrigens auch nicht prüde und lassen sich ohne jegliche Irritation zuschauen.

Ansonsten habe ich mir heute einen gemütlichen Sonntag alleine auf der Finca gemacht. Zum Mittag gab es Gallo. Das ist ein Fisch mit einer Haut wie ein Reibeisen. Dafür ist das Fleisch weiss und fest und erinnert an eine gute Qualität von Hühnerfleisch. Deshalb wohl auch der Name Gallo, zu deusch Hahn. Nach dem Essen im Casa Cypres dann später Kaffeetrinken und ein kleines Nickerchen im Casita Corazon. Das Corazon ist das neue Schmückstück der Finca. Eigentlich sollte es im Dezember letzten Jahres fertig sein, aber ich denke mal, dass es im Sommer dieses Jahres so weit sein wird, dass erste Besucher*innen in diesem kleinen Schmuckstück den Blick vom Hochbett weit hinaus über die Vulkankegel der Insel und das Meer geniessen können.

Ein paar Abendwolken flitzen über den Himmel als könnten sie einen Termin verpassen. In der Dämmerung ist der Ruf der Falken zu hören.

 

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