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Eine Heilige zieht vorbei

Fruehstueck

Heute morgen um acht wurde schon wieder eine Virgen hier vorbeigetragen. Laut Auskunft des Nachbarn die letzte in dieser Saison. Es gibt ne ganze Menge von dieses Virgenes hier auf der Insel. Die stehen das ganze Jahr über in ihrer Kapelle und haben einmal im Jahr einen ganzen Tag lang Ausgang. Dabei werden sie begleitet von einer weiß gekleideten Schar von Trommlern, Flötisten und Tänzer*innen durch die angrenzenden Dörfer getragen. Bei jedem Zwischenstopp gibt‘s was zu futtern. Natürlich nicht für die Virgen, denn das ist ja eine Figur, die über fleischliche Gelüste erhaben ist. Das mit ihren vielen Göttern haben die Katholiken eigentlich ganz gut hinbekommen. Da wollte man ihnen eine monotheistische Religion verordnen und schlau wie sie sind, haben sie jede Menge Heilige ernannt, die im Alltag für alles mögliche zuständig sind. Die wichtigste Heilige hier auf der Insel ist für den Regen zuständig. Na, die hat zumindest in den vergangenen Wochen gute Arbeit geleistet.

Das subtropische „Katastrophenwochenende“ war ein Segen für die Insel. Überall grünt und spriesst es. Die Finca sah einige Tage lang aus, als hätten wir Rasen gesät. Und wie die Pflanzen sich alle gefreut haben! Bei manchen hat man das Gefühl, sie stehen nur auf Lauerstellung und auf los geht’s los. Ganz vorne dabei der Mangold. Jetzt gibt es mitten im Oktober frische zarte Mangoldblätter …

Nachdem es vergangene Nacht mal wieder ein wenig geregnet hatte, erwartete mich heute ein strahlend klarer Morgen. Kein Windhauch zu spüren. Frühstück auf der Terasse in einem Ambiente von tausenden funkelnden Wassertropfen auf Gräsern, Büschen und Bäumen.

Das Frühstück ist für mich ein wichtiger Teil meines Morgens und ich nehme mir meist etwa eine Stunde Zeit dafür. Die bunte Vielfalt an Früchten darf in der Zwischenstation „Mund“ bezüglich Form, Konsistenz und natürlich Aromen gewertschätzt werden. Auf dem Foto zu sehen:

Kleine orangene und teilweise noch grüne Bällchen. Das sind Physalis aus dem Garten. Die kleinen, in zwei Hälften geteilten orangenen Früchte nennen sich Madroños oder zu deutsch Baumerdbeeren. Wir sind zu dem Schluß gekommen, dass die Firma Haribo vor vielen Jahren diese Frucht als Vorlage für ihre Produkte genommen haben muss. Die Madroños fühlen sich im Mund an wie Haribos gefüllt mit Konfitüre. Aber natürlich schmecken sie viel besser als das Kunstprodukt. Und sie stammen vom einzigen Erdbeerbaum auf unserer Finca. Die schwarzen, orange umrandeten Kerne kommen von einer Maracuja, gewachsen hier auf der Insel. Grössere gelb-orange Stücke sind von einer Mango. Hat uns ein Bekannter geschenkt, der viele davon hat. Des weiteren sind kleine Stückchen Apfel zu sehen - von einem wilden Apfelbaum. Braune Kleckse inmitten der weissen Masse sind Mandelmus in Ziegenyoghurt. Nicht zu sehen, da im Untergrund versteckt: Haferflocken, eine Inselbanane, Nüsschen und ein paar Rosinen.

Ja, das war heute mein Frühstück.

Gedankliche Impressionen der vergangenen Tage:

Klartext reden seit zwei Jahren fast nur noch Leute außer Dienst. So der ehemalige Offizier des US-Geheimdienstes und UN-Waffeninspekteur Scott Ritter zum Thema Sabotage an den Nord Streams: „Wisst ihr nicht, dass ihr nur als willfährige Kolonie der USA betrachtet werdet? … Es waren die USA! Wenn ihr das nicht seht, dann nehmt die deutsche Flagge runter, hisst die amerikanische Flagge und erkennt euren Status als US-Kolonie an.“ Mit „ihr“ sind die Deutschen gemeint …

Aussagekräftig in Richtung wie es nach Ansicht der Herrschenden weitergehen soll auch eine Meldung aus Kalifornien. Dort wurde vor zwei Wochen ein Gesetz unterzeichnet, welches besagt, dass Ärzte ihre Zulassung verlieren können, wenn sie ihren Patienten etwas erzählen, was dem wissenschaftlichen Konsenz widerspricht. Abgesehen davon, dass dies in vielen Ländern schon seit zwei Jahren gängige Praxis ist, ist eine Verankerung auf Gesetzesgrundlage neu. In Australien ist ein ähnliches Gesetz in Arbeit. Zur Erinnerung: Unter wissenschaftlichem Konsens war in den vergangenen zwei Jahren zu verstehen, dass mRNA-Spritzen gegen Corona immun machen würden und so gut wie keine Nebenwirkungen hätten. Geimpfte würden das Virus überhaupt nicht weitergeben können. Später wurde der Konsens dann geändert in ein „nicht so häufig“. Und erst wenn alle mit dem mRNA-Stoff versorgt wären, könnte das, was sie Pandemie nannten, vorbei sein. Wer etwas anderes sagte, wurde „Schwurbler“ genannt.

Während ich schreibe, kommt die Virgen gerade wieder vorbei. Der Ausflug ist zu Ende. 19 Uhr ist Bettgehzeit für die Kleine. Und dann heißt es wieder ein Jahr in der Kapelle zu stehen und auf Besuch zu warten, bevor sie am 16.10.2023 eine neue Runde drehen darf. (Vorausgesetzt, dass die Herrschenden das erlauben. Denn die vergangenen zwei Jahre war die Virgen im Lockdown.) Ich muss mich jetzt mal um meine frisch angepflanzten Süsskartoffeln kümmern …

P.S. Hinweis einer Leserin: Die Insel-Virgen hat nur alle 4 Jahre Ausgang. (Vermutlich, da sie dann über die ganze Insel getragen werden muss ...)

 

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Zu Gast: Ein subtropisches Klima
Auf der Finca wird’s lebendig

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