Back to Top

Nahrung und Energie (Teil 2)

Feigenbaum

Wie unterscheidet sich die energetische Substanz einer Feige von einer Physalis?

Wir reden von zwei Früchten, die beide auf der Finca La Paz wachsen. Es geht nicht um Vitamine oder sonstige mit herkömmlichen wissenschaftlichen Methoden messbare in der Frucht enthaltene Stoffe. Wir beschäftigen uns mit den Kräften, die die einzelnen Früchte in ihrer Wachstumsumgebung und unter den Wachstumsbedingungen innerhalb ihres Reifeprozesses gespeichert haben.

Beide Früchte sind auf der Vulkaninsel El Hierro gereift und waren dabei sehr intensiv wirkenden Kräften des Feuers, der Luft und des Wassers ausgesetzt. Allerdings wie noch auszuführen sein wird auf sehr unterschiedliche Weise.

Im oberen Bereich unserer Finca stehen zwei sehr alte Feigenbäume. Beide leben am Hang und sind extremen Winden ausgesetzt. Sie haben sich im Laufe ihres Wachstums über vermutlich mehrere100 Jahre dazu entschlossen oder wurden vielleicht auch durch äußere Einwirkungen dazu gezwungen, sich in Bodennähe auszubreiten. Dadurch wurde ein ganzer Hang zu einer Fläche mit kreuz und quer wachsenden Feigenästen, die auf ihrem Weg in die weite Welt hinaus auf dem Boden aufliegend neue Wurzeln entwickelten, um über diese Äste zusätzlich Nahrung aus dem Boden aufzunehmen. Das Feigengeflecht war so dicht, daß im Innenbereich so gut wie keine Früchte mehr wuchsen. Diesen Feigenschlingäste-Urwald habe ich teilweise im vergangenen Jahr ein wenig gelichtet.

Die Feigen erlebe ich als Urgestein. Sie sorgen für sich selber, brauchen auch in Trockenzeiten keine Bewässerung und haben eine unglaubliche Lebensenergie. So wurden im Sommer dieses Jahres die Feigenbäume der Umgebung von einem Pilz befallen. Innerhalb weniger Wochen waren alle Blätter am Boden und der Hang sah aus wie ein Klettergerüst, an das sich kleine grüne Früchte klammerten. Nachdem ich die Feigenernte für dieses Jahr schon fast abgeschrieben hatte, begannen mitten im August, also im Hochsommer und ohne dass es geregnet hätte, von einem Tag auf dem anderen kleinen grüne Sprossen aus den Ästen zu brechen. Es war faszinierend anzusehen, wie der Baum seinen eigenen Frühling erschuf und sich die Früchte jetzt langsam einem Reifestadium nähern.

Physalis sind da ganz anders. Das sind zarte Pflänzchen. Wenn sie ihren Platz gefunden haben, können sie zu mächtigen Büschen heranwachsen. Dafür brauchen sie allerdings Unterstützung, den sie sich gerne bei in der Nähe wachsenden Bäumen und Büschen suchen. Nachdem im vergangenen Jahr einer unserer Nektarinenbäume eher wie ein Physalis-Baum aussah, habe ich mich entschlossen, den Pflanzen bei Ihrem Wachstum Kletterhilfen zu bauen, an denen sie diagonal in die Höhe wachsen können, während in der Mitte viel Licht zum Stamm der einzelnen Pflanze vordringen kann. Da die Pflanzen allerdings am liebsten alleine nach Kletterhilfen suchen, darf ich sie von Zeit zu Zeit vorsichtig auf die nächste Stufe des Gerüstes legen. Vorsichtig allein schon deshalb, weil die Stengel äussert delikat sind und sehr leicht abbrechen. Physalis mögen keinen Wind. Nachdem sie mir gezeigt haben, welches hier auf der Finca von ihnen bevorzugte Plätze sind, bringe ich ihre Ableger gerne in Lagen, in denen sie vor dem von Nordosten heranbrausenden Alisio, einem Passatwind, Schutz finden. Manche Pflanzen lasse ich auch dort, wo sie sich selber gerne ansiedeln möchten. Physalis möchten gepflegt und gewässert werden, weshalb ich mindestens einmal in der Woche alle Pflanzen genauer in Augenschein nehme. Die Pflanzen sind offensichtlich gerne hier auf der Finca. Ich kenne keinen anderen Ort auf der Insel, an dem sie in solch einer Pracht vertreten wären.

Der Vulkan - der Atlantik - die Sahara

Physalis wie Feigen tragen im frischen wie im getrockneten Zustand die vulkanische Kraft dieser Insel in sich. Allein das kann schon als in Alleinstellungsmerkmal für die Früchte dieser Finca angesehen werden. Und auch in 600 Metern Höhe erreicht sie das Meer. Das Salz der Gischt kommt bis hier oben und bildet feine Ablagerungen. Die Früchte werden immer wieder vom Staub der Sahara bedeckt, der von Zeit zu Zeit die Sonne verschleiert, wenn er in mehreren tausend Metern Höhe durch die Lüfte in Richtung der Karibik zieht. Das sind alles energetische Anteile, die auf die Pflanzen vor Ort einwirken und als Wirkkräfte (Energien) in ihnen enthalten sind:

Was unterscheidet nun den energetischen Gehalt beider Pflanzen?

Die Feigen sind schon immer hier und bisher scheint es ihnen egal, ob wir nun hier auf der Finca sind oder nicht. Ihre Energie definiert sich durch die in ihnen enthaltene Grundsubstanz dieses Ortes.

Die Physalis sind wie Schutzbefohlene. Sie möchten gepflegt und umsorgt werden. Das bekommen sie auch und tragen somit einen hohen energetischen Anteil derer, die sich um sie kümmern. Und das sind wir hier auf der Finca, wobei die Physalis in erster Linie in meinen Aufgabenbereich fallen. Sie sind vertraut und verbunden mit meinem Wesen, welches sie durch den Kontakt in sich aufnehmen. Du nimmst beim Genuss einer getrockneten Physalisfrucht von dieser Finca also einen erheblich größeren Anteil der in mir und durch mich hindurch wirkenden Kräfte in dich auf, als wenn Du eine von mir gepflückte und getrocknete Feige ißt.

Auf dem Foto einer der Feigenbäume. Die Verästelungen rings um den Hauptstamm breiten sich in einem Umkreis von etwa 20 - 25 Metern nach allen Seiten aus.

Mehr zum Verarbeitungsprozess der Physalis und eine Meditationsanleitung zur Einnahme der Früchte im Beitrag Energietransfer in der getrockneten Frucht .

Nahrung und Energie (Teil 3)

Feigen

Energie bewusst oder unbewusst aufnehmen

Die Zufuhr von Nahrung ist Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit aller Organismen, egal ob Pflanze, Tier oder Mensch. Ich formuliere das bewusst ein wenig technisch. Für eine große Anzahl von Menschen, die genug zu essen haben, ist die Nahrungsaufnahme ein sehr unbewusster Vorgang. Es geschieht so nebenbei. Beim Essen wird telefoniert, ein Film gesehen, gelesen oder geredet. Dabei wird gleichzeitig so einiges verpasst, denn Hinspüren zum Nahrungsmittel ist ein großes Abenteuer. Beim Essen werden nun mal nicht nur die Stoffe aufgenommen, die heutzutage mehr klein als groß auf den Verkaufsverpackungen stehen. In der Nahrung enthalten sind ebenso wissenschaftlich bisher kaum erforschte Energien, die mit den Wachstumsbedingungen der Grundbestandteile dessen zusammenhängen, was sich auf Deinem Teller befindet. Dazu kommt der Einfluss des Kontaktes der Nahrung mit den Menschen, die das Nahrungsmittel verarbeitet haben und durch deren Hände es zu dir gelangt ist.

Ich selber leiste es mir und geniesse es, Zeit in die Zubereitung meines Essens zu investieren. Denn immerhin verbinde ich beim Essen die Bestandteile meines eigenen Körpers mit den Teilen der von mir als Nahrung aufgenommen Substanzen. Und nicht zu vergessen: was wir essen sind Organismen wie wir, die für uns gestorben sind. Wer das Wort „gestorben“ an dieser Stelle als esoterisch empfindet, hat mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit noch nie ein Tier selber grossgezogen, um es dann zu schlachten und zu essen. Pflanzen sind vielen nicht so nahe, aber auch sie haben eine sinnliche Wahrnehmung, ein Sozialleben, können Angst haben und sterben irgendwann. Was uns Menschen von anderen Lebewesen unterscheidet ist in erster Linie unsere Arroganz, uns für etwas Besseres zu halten als der nichtmenschliche Anteil der Lebewesen auf diesem Planeten.

Es gibt Menschen, die sich aus Ehrfurcht vor dem Leben der anderen nur von Früchten ernähren, die ihre Erzeuger freiwillig abgegeben haben. Das reduziert das Nahrungsspektrum allerdings erheblich. Ich bin weder Frutarier noch lebe ich vegan. Ich ziehe eine Möhre aus dem Boden, schneide einem Brokkoli den Kopf ab, zupfe dem Salat die Blätter und schneide einen Zweig vom Rosmarin. Ich bin mir bewusst, dass ich hierbei andere Lebewesen verletze oder sogar ihr Leben beende. Sie haben meinen vollen Respekt und meine Anerkennung, ihr Leben für mein Leben zu geben und ich bin ihnen dankbar. Für die Zubereitung meines morgendlichen Frühstücks nehme ich mir viel Zeit, in der ich Früchte selektiere und zu einer Komposition zusammenstelle, die dem entspricht, was mir gerade zusagt und was mir die Natur zur Verfügung stellen mochte. Ein erheblicher Anteil meiner Ehrfurcht gegenüber dem was ich esse ist dadurch gegeben, daß ich einen Teil meiner Nahrung beim Wachstum sehen und begleiten kann.

Aber auch ohne eigenen Garten kann Essen zu einer Meditation werden. Bei allem was ich zu  mir nehme, habe ich die Möglichkeit in Verbindung zu dem Prozess der Entstehung des Nahrungsmittels zu gehen. Ich kann mir den Apfel am Baum hängend vorstellen,  zu den Zeiten hinfühlen in denen die Möhre noch im Boden lebte und wenn ich Fleisch esse kann ich hinspüren, ob das Tier in seinem Leben glücklich gewesen ist. Alle diese Umstände sind in meiner Nahrung enthalten. Um in diesen Kontakt zu treten bedarf es einer relativ großen Aufmerksamkeit im Moment des Essens.

Fakt ist weiterhin: Ich nehme mit dem was ich esse Kräfte mit in mich auf, die auf dem Weg des Nahrungsmittels bis zu meinem Teller auf dieses eingewirkt haben. Es ist spannend, sich das mal beim Essen vor Augen zu führen, egal ob ich zu Hause oder im Restaurant sitze. Selbst die Bedienung hinterlässt Spuren ihrer eigenen Energie in dem, was sie vor mich auf den Tisch stellt, mal ganz abgesehen davon, wieviel „Koch“ in dem Essen steckt.

Je geringer der Weg eines Nahrungsmittels von seinem Herkunftsort zu meinem Teller, um so leichter wird es, die auf selbiges einwirkenden und in ihm enthaltenen Kräfte transparent werden zu lassen. Gleichzeitig wird auch deutlich, dass eine grössere Durchmischung verschiedenster Substanzen und eine Verfremdung durch industriell hergestellte Zusatzstoffe zu einer Nahrung führt, die weder Natur noch Kunst sondern einfach nur künstlich ist. Aber kein Grund zum Verzweifeln: Kunstnahrung serviert von einem herzensguten Menschen hat durchaus einen Nährwert, auch wenn dieser nicht auf der Packung aufgeführt wurde.

Zum Foto: Das sind natürlich alles Feigen von unseren im vorangegangenen Beitrag vorgestellten Feigenbäumen ...

Markiert in:

Nahrung und Energie (Teil 1)

Moehre

Wir investieren hier auf der Finca viel Zeit in den Anbau von Gemüse und die Pflege von Bäumen, die Früchte tragen. Im Sinne eines monetären Effizienzdenkens sollten wir unsere Nahrung lieber kaufen. Oder vielleicht doch nicht?

Mir sind nach einem morgendlichen Frühstücksgespräch eine Reihe von Gedanken gekommen, was neben physikalisch messbaren Bestandteilen eines Nahrungsmittels noch alles in dem  enthalten sein könnte, was ich in meinem Körper zur Wirkung kommen lasse. Eines ist unbestritten – was durch meine Speiseröhre rutscht oder fliesst, wird für einen kürzeren oder längeren Zeitraum Teil des Körpers, in dem ich mich in der Welt bewege.

Nach welchen Kriterien ich allerdings meine Nahrung auswähle, wird auf unterschiedlichste Meinungen stoßen. Die meisten Menschen haben zu diesem Thema gar keine Meinung, weil sie weder beim Essen noch sonst im Leben hinterfragen, was sie eigentlich tun. Die Anzahl derer, die sich über das Essen Gedanken macht, ist aber doch bedeutend. Viele beschäftigen sich dabei mit den physikalisch messbaren Inhaltsstoffen. Nährwert wird unter den Aspekten Vitamine und Joule betrachtet. Joule ist eine Maßeinheit, Energie in Zahlen zu bringen. Und damit sind wir bei der Energie, einem zentralen Aspekt der Nahrung.

Was ist eigentlich Energie?

Der Begriff stammt aus dem Griechischen und beschreibt eine lebendige Kraft die wirkt. Die Wissenschaft oder das, was wir heutzutage Wissenschaft nennen, hat den Begriff der Energie vor gerade mal 200 Jahren für den Bereich der Physik reserviert. Insofern gilt für viele Menschen: Energie = Joule. Diese Reduzierung ist Teil eines Trends der letzten Jahrhunderte, das Spektrum in dem wir leben auf einen immer engeren Raum zu begrenzen und uns zu belehren, dass diese Enge das Ganze wäre. Grundlage dessen ist der Irrglaube, daß Leben messbar wäre und in Formeln gebracht werden könne. In diesem Sinne findet man bei einer Suchabfrage im Internet auch in erster Linie Treffer, die Energie als einen rein physikalischen Begriff beschreiben.

Aber Energie ist mehr

Eine meiner ersten bewussten Begegnungen mit der Wirkkraft hatte ich als Jugendlicher bei der Besichtigung einer Wohnung in Hamburg. Alles schien passend – die Gegend, die Zimmer, der Ausblick – genau was ich gesucht hatte. Aber irgendwie hatte ich beim Besichtigungstermin ein mulmiges Gefühl. Im hinteren Zimmer entdeckte ich plötzlich eine Klappe in der Wand. Mit ein wenig Rütteln könnte ich sie öffnen und blickte auf eine Sammlung von Runenzeichen, deren konkrete Bedeutung mir nicht zugänglich war. Aber ich wusste in dem Moment, dass ich aus diesen Räumen schleunigst verschwinden sollte.

Ich hatte einen eindeutigen Hinweis der Vorbewohner erhalten, daß sie in dieser Wohnung mit ihrer Energie weiterhin hochgradig präsent waren. Und es war ein freundlicher Hinweis des Universums, der mich darin bestärkte, in Zukunft mehr meiner Wahrnehmung zu folgen, auch wenn sie nicht visuell oder messbar bestätigt werden sollte.

Energie ist wirkende Kraft

Jede Wirkung hinterlässt Spuren. Wie in der gerade beschriebenen Wohnung wirkt Energie in allem weiter, womit sie sich verbunden hat. Um eine Anleihe bei der die Dinge vereinfachenden klassischen Physik zu nehmen: Wenn ich Wasser in einem Topf erhitze, bleibt es warm; auch wenn die Wärmequelle schon lange wieder ausgeschaltet worden ist.

Kräfte wirken somit nicht allein für den Zeitraum, in dem die Quelle dessen was einwirkt noch vorhanden ist, sondern lange darüber hinaus. Deshalb enthält ein Nahrungsmittel nicht allein in Joule messbare Wirkkräfte, sondern wird bezüglich seines qualitativen Wertes durch viele weitere Faktoren bestimmt.

Wir haben auf der Finca inzwischen ein sehr kreatives Zusammenleben mit den hier wachsenden Früchten. Im zweiten Teil dieses Beitrags werde ich näher darauf eingehen, was die energetische Substanz einer Feige von der einer Physalisfrucht unterscheidet. Beide wachsen am gleichen Ort, übertragen aber in ihrer getrockneten Form sehr unterschiedliche Kräfte. Weiterhin kannst du erfahren, wieso eine getrocknete Physalis für mich ein Wirkmittel ist, die mir zur Verfügung stehenden Kräfte an andere weiterzugeben.

Zum Foto über diesem Beitrag: Welche Kräfte das Wachstum dieser Möhre beeinflusst haben bleibt ein Rätsel. Sie stammt aus einer Charge von Setzlingen, die in einem Beet ausgepflanzt wurden. Fünf Pflanzen erreichten ein Gewicht von über einem Kilo. Keine der Möhren wurde gedüngt. Die Möhre auf dem Foto wog 1080g, war saftig, gehaltvoll und wir haben mehrere Tage davon gegessen. Sie wuchs in nächster Nähe mit Auberginen und Rote Bete. Auch die Auberginen und Rote Bete gedeihen prächtig. Von nur drei Auberginenpflanzen haben wir schon mehr als 50 Früchte geerntet. Wie ich gerade lese, sollte man Auberginen, Rote Bete und Möhren laut den verfügbaren Anleitungen im Internet nie als Nachbarn pflanzen! Aha …

 

Ein paar Hinweise

Ich selber bin aus verschiedenen Gründen nicht im sogenannten  „Social Media“ aktiv und verzichte somit auf Reichweite. Ich freue mich, wenn Du meine Gedanken auf Deinen Kommunikationskanälen mit anderen teilen und verbreiten magst.

Du darfst mir gerne schreiben, was Dich beim Lesen eines Beitrags bewegt. Ich behalte mir vor, Sequenzen aus Mails von Leser*innen unter einem Beitrag in einer Form zu veröffentlichen, daß keine Rückschlüsse auf Dich möglich sind. Wenn Du das NICHT möchtest, schreibe das bitte.

Möchtest Du informiert werden, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Motoren sind Fremdkörper

Katze auf Auto

Ich erlebe das Geräusch eines Motors als einen schmerzenden Trennungsschnitt. Das ist jetzt keine für mich neue Erfahrung, aber hier auf der Insel wird mir die Wirkung mechanisch erzeugter Töne noch deutlicher als in der Stadt. Wobei die Wirkung auf den Organismus sicherlich die gleiche ist, egal wo ich mich aufhalte.

Wer in der Nähe einer Autobahn wohnt, hört irgendwann keine Autobahn mehr. Die Autobahn ist allerdings Tag und Nacht Teil seines Lebens.

Je mehr ich mich aus einer die Sinne abstumpfenden Umgebung herauslöse, um so klarer wird die Wirkung der unbewusst den Alltag bestimmenden Lärmquellen. Hier auf der Insel haben Motorräder, Laubbläser, Freischneider, Staubsauger oder Autos eine bewusst wahrnehmbare Botschaft der eigenen Un-Natur.

Lärm ist für viele Menschen heute ein Suchtfaktor. Sie haben das Gefühl ohne Geräuschkulisse nicht mehr leben zu können. Mit einer permanenten Beschallung elektronisch oder mechanisch erzeugter Wellen erreichen sie, sich selber immer weniger zu spüren. Und wenn die Dosis nicht mehr ausreicht muss der Lärmpegel erhöht werden.

Wie bei allen Aspekten unseres Alltags geht es hier aber allein um den Umgang mit der Materie. Nehmen wir als ein Extrembeispiel der Umweltverschmutzung durch Lärm die Laubbläser. Ich hasse diese Geräte und habe oftmals dem Erfinder gewünscht, dass ein Trupp bewaffnet mit diesen Motorheulern regelmässig zu seinen Ruhezeiten um sein Haus herum gehen würde. Bei allen Beobachtungen zum Einsatz dieser Geräte komme ich zu dem Schluß, dass es durchaus einen kleinen Anteil von viellicht 2-3% der aktuellen Nutzung gibt, bei denen so eine Heulboje sinnvoll eingesetzt werden kann. Jeder weitere Einsatz kann entweder komplett unterbleiben, da überflüssig oder sogar umweltschädlich oder könnte mit anderen Geräten (wie z.B. einem Besen!) erledigt werden.

Menschen die sich im Kontakt mit ihrer Umgebung befinden, haben in einer künstlich erzeugten und vielfach überflüssigen Lärmverschmutzung eine immer schwerere Position. Für manche ist der Weg in eine naturverbundenere Umgebung ein Schritt zur Linderung. Doch gleichzeitig fällt einem wie z.B. hier auf der Insel, zumindest wenn man hier seinen Lebensmittelpunkt hat, der Angriff der Lärmfaktoren viel mehr auf als in der Stadt. Der Kontakt zur Natur macht einem einfach vieles deutlicher, was in dieser Form in der Alltagsumgebung nicht deutlich werden kann, da der Alltag mit seinen tausend unbewusst beeinflussenden Faktoren keine Perspektive von Aussen zulässt. Und der Blick von Aussen ist Voraussetzung für Erkenntnis.

Das Bewusstwerden fordert mich dazu auf, die Ausrichtung der Aufmerksamkeit mehr und mehr nach Innen zu verlagern. Der Kern in mir ist Stille. Und mit dieser Stille in Kontakt zu treten eröffnet einen Raum der Weite. Das mag gerne Tag für Tag in Meditation geübt werden. Egal ob in der Stadt oder mitten in der Natur.

 

Ein paar Hinweise

Ich selber bin aus verschiedenen Gründen nicht im sogenannten  „Social Media“ aktiv und verzichte somit auf Reichweite. Ich freue mich, wenn Du meine Gedanken auf Deinen Kommunikationskanälen mit anderen teilen und verbreiten magst.

Du darfst mir gerne schreiben, was Dich beim Lesen eines Beitrags bewegt. Ich behalte mir vor, Sequenzen aus Mails von Leser*innen unter einem Beitrag in einer Form zu veröffentlichen, daß keine Rückschlüsse auf Dich möglich sind. Wenn Du das NICHT möchtest, schreibe das bitte.

Möchtest Du informiert werden, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Markiert in:

Matthias‘ Yoga

Matthias Yoga

Yoga ist für mich der Weg in den Tag. Dabei ereignet sich jeden Morgen ein bewusstes Einlassen auf meinen Körper, eine Hinwendung zu dem was es braucht, um gut einen weiteren Tag in der Welt der Körper zu verbringen. Meine Yogaaktivitäten sind flexibel und der zeitliche Rahmen erstreckt sich von einer 15minütigen Kurzversion bis zu einem dreistündigen Programm. Auch das Frühstück gehört dazu, das ich gerne mit viel Ruhe vorbereite und zu mir nehme.

Seit vielen Jahren geniesse ich den Luxus, meine Zeit nach eigenen Vorgaben einzuteilen. Das hat weniger etwas damit zu tun, dass ich es mir leisten kann, als dass ich gelernt habe, mir diese Lebensweise zu leisten. Und so ist es mir u.a. gelungen an den meisten Tagen des Jahres eine zwei- bis dreistündige Yogavariante in meinen morgendlichen Alltag zu integrieren.

Mein Weg aus dem Bett führt ohne Umwege das ganze Jahr über unter eine kalte Dusche. Das belebt schon mal ungemein. Als nächstes bereite ich mir eine große Tasse mit warmem Wasser, setze mich auf einen Meditationsplatz, lasse die Gedanke strömen wie sie strömen möchten und trinke. Das belebt im Inneren und an manchen Tagen führt von dort ein direkter Weg zur Entleerung des Darmes. Aus der sitzenden Position heraus mache ich erste Übungen, die Muskulatur zu beleben und komme dann vom Sitzen ins Stehen.

An dieser Stelle beginnt, was die meisten Menschen unter „Yoga“ verstehen: Körperübungen, auch Asanas genannt. Das Gerüst meines ganzheitlichen Körpertrainings sind fünf Folgen des Sonnengrußes. Dieses Gerüst fülle ich mit dem, was mir in etwa 20 Jahren Yogapraxis begegnet ist und was ich für meinen Körper als wichtig und unterstützend erfahren habe.

Meine erste Begegnung mit Yoga habe ich vor mehr als 40 Jahren im Breitensportprogramm der Hamburger Universität gemacht. Damals redeten alle von Yoga und deshalb wollte ich das auch mal probieren. Es war eine Qual und gleichzeitig der Beginn einer etwa 20jährigen Yogapause. Erst bei Andro kam ich in Berlin wieder mit Yoga in Berührung. Wer an seinen Workshops teilnahm kam um Yoga nicht herum. Und siehe da, das hat mir richtig Spaß gemacht! Andro hatte aus Indien ein Yoga mit Mantras mitgebracht. Und mit Stimme werden viele Asanas zu einem ganz besonderen Erlebnis. Nach diesem anregendem Impuls für eine neue Yogapraxis habe ich mich weiter umgesehen und Unterricht in sehr unterschiedlichen Methoden und bei vielen Lehrer*innen genommen. Überall konnte ich etwas für mich mitnehmen und in meine individuelle Praxis integrieren.

Mir ist aufgefallen, dass es auf beides ankommt, Lehrer*in als auch Methode. Vielleicht mal abgesehen von Methoden, die aus den kommerziellen Interessen des Anbieters heraus dem Lehrer keinen Freiraum geben, da es keine Abweichung von der vorgeschriebenen Abfolge und Durchführung der Asanas geben darf. Da ich viele Kenntnisse über den Körper in meinen Ausbildungen für  Tanz, Theater und Körpertherapie gewinnen konnte, mache ich nicht alles, was man mir sagt. Das führte z.B. beim Bikram-Yoga dazu, daß ich darauf hingewiesen wurde, ohne Attest eines Arztes dürfte ich die Übung nur exakt so machen, wie sie von Herrn Bikram Choudhury vorgeschrieben sei. Ansonsten dürfte ich nicht weiter am Unterricht teilnehmen. Das war somit meine letzte Stunde beim Schwitzyoga. Übrigens eine geniale Geschäftsidee, dieses Yoga bei Raumtemperaturen, die man nur in den Studios von Herrn Bikram vorfinden kann …

Am wenigsten konnte ich bei meinen Yoga-Erkundungen etwas mit Unterricht nach Leistungsaspekten anfangen. Diese Art der Praxis habe ich insbesondere immer wieder beim Kundalini-Yoga angetroffen:

„Noch eine Minute - 15, 14, 13, 12, 11, 10 … Haltet durch, gleich hast du’s geschafft!“

Natürlich verkauft sich leistungsorientiertes Yoga am besten in einer Gesellschaft, in der Menschen beigebracht wurde, leistungsorientiert zu denken und zu leben. Sie haben mit dieser Form von Yogapraxis ein weiteres Tool, mit dem sie sich durch’s Leben quälen können.

Doch es geht auch anders.

Ein Lehrer und Impulsgeber meines Yoga war ein Trainer in einem ganz normalen Fitnisstudio. Der redete in seinem Yogaunterricht viel über Politik und Gott und die Welt, aber es wurde nicht langweilig, denn beim Reden hat er die Übungen ganz nebenbei gekonnt angeleitet. Dieser Lehrer hat mir viel Vertrauen gegeben mich an Positionen heranzutrauen, die ich mir zuvor für mich nicht hätte vorstellen können. Leider war der Mann irgendwann weg.

Und dann natürlich gibt es noch Huby, Musiker und Yogalehrer, ein Mensch der Yoga lebt und wunderbar vermitteln kann. Ich sehe ihn oftmals bei meiner morgendlichen Praxis neben mir und spüre den sanften Impuls seiner Korrekturen, die nach vielen Jahren immer noch wirken.

Zurück zu meinen morgendlichen fünf Sonnengrüßen.

Sie sind wie gesagt das Gerüst für die Sequenz der Körperübungen, die zwischen 10 und gut 60 Minuten dauert. Die 10minütige Variante praktiziere ich, wenn ich z.B. mal morgens um 4 Uhr aufstehen muss, um zum Flughafen zu fahren. Da dies zum Glück selten vorkommt, hat dieser Teil meines Yogas meist eine Dauer von 40 bis 60 Minuten. Die kurzen Varianten sind simpel, je länger um so komplexer… Abgesehen davon, dass jeder einzelne Sonnengruß unterschiedlich und mit kleinen Variationen ausgeführt wird, gibt es zwei umfangreiche Variationsblöcke, von denen sich einer im drei- und der andere in einem siebentägigen Rhythmus wiederholt. Mit anderen Worten ist der Ablauf jeden Tag etwas anders und zusätzlich gibt es noch jede Menge weiterer Abwandlungen, die spontan integriert werden können. Verstanden? Nein? Macht nichts. Ist ziemlich komplex, abwechslungsreich und erfordert auch nach jahrelanger Praxis höchste Präsenz. Mich unterstützt eine an den Körperhaltungen orientierte Atmung und bei vielen Asanas die Stimme, denn ich habe in meiner Praxis mit den Jahren die Idee von Andro weiterentwickelt, Asanas mit Stimme zu verbinden.

Eine Phase stillen Sitzens lässt mich meinen Körper im Raum spüren und seine Weite wahrnehmen.

Und dann kommt das Frühstück …

In meiner Yogapraxis taucht immer wieder meine gesamte Existenz als Wesen in einem Körper auf. Abgesehen davon, dass wie schon oben beschrieben alle möglichen Lehrer auftauchen, sind auch andere Menschen und Räume in Verbindung zu bestimmten Asanas oder Tönen vorhanden. Es ist so, als ob in bestimmten Positionen oder Schwingungen Menschen und Orte aus meiner Vergangenheit lebendig werden würden. Sie sind einfach da, zeitlos, jetzt …

 

Ein paar Hinweise

Ich selber bin aus verschiedenen Gründen nicht im sogenannten  „Social Media“ aktiv und verzichte somit auf Reichweite. Ich freue mich, wenn Du meine Gedanken auf Deinen Kommunikationskanälen mit anderen teilen und verbreiten magst.

Du darfst mir gerne schreiben, was Dich beim Lesen eines Beitrags bewegt. Ich behalte mir vor, Sequenzen aus Mails von Leser*innen unter einem Beitrag in einer Form zu veröffentlichen, daß keine Rückschlüsse auf Dich möglich sind. Wenn Du das NICHT möchtest, schreibe das bitte.

Möchtest Du informiert werden, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Markiert in:

Unausgeschlafen

Katerchen verpennt

Seit dem vergangenen Wochenende komme ich morgens etwas schwer aus dem Bett. Vor einer Woche war es noch hell, wenn ich morgens gegen 7 Uhr nackt die Aussentreppe hochgeflitzt bin, um mich mit dem Gartenschlauch kalt abzuduschen. Jetzt ist es wieder dunkel geworden.

Meine innere Uhr sagt mir, dass die Zeit zum Aufstehen noch nicht gekommen ist. Doch die Handwerker kommen gegen acht. Aber acht Uhr ist bei mir weiterhin sieben Uhr. Das macht mich etwas gnaddelig. Und die Handwerker sind dieser Tage auch etwas gnaddelig.

Zum Thema Zeitumstellung haben sicherlich schon Tausende etwas geschrieben. 2018 gab es eine Befragung innerhalb der EU, an der sich fast 5 Millionen Menschen beteiligten. Das ist für derartige Umfragen ein Rekord. 84% der Beteiligten sprachen sich gegen die Zeitumstellung aus. Das europäische Parlament beschloss daraufhin 2019, die Uhrendreherei bis 2021 abzuschaffen.

Wir schreiben das Jahr 2022. Geschehen ist nichts. Dabei könnte jedes Land für sich entscheiden. Aber alle warten, dass die anderen entscheiden. Ein bekanntes Muster, wenn es darum geht, nichts ändern zu wollen. Sollen sich doch erstmal die anderen ändern …

Was am vergangenen Wochenende wieder einmal geschah ist Teil der Unterwerfung des Menschen unter Gesetzmäßigkeiten, die nicht seinem Naturell und den damit verbunden Rhythmen entsprechen. Und mir fällt dies hier auf der Insel in einer intensiveren Verbindung mit der Natur um so mehr auf, wenn ich mich Zwängen unterordnen muß, die meiner Natur widersprechen.

Das Thema Zeitumstellung ist nicht erst 40 Jahre alt. Die Idee wurde schon 1784 von Benjamin Franklin geäussert. Dieser lebte im Alter in Paris und schrieb eine Satire zum Thema, wie man wohl die Franzosen früher aus den Federn bekommen könnte. Das was mit einem Scherz begann wurde Jahre später im ersten Weltkrieg prominent. Als nach Kriegsende diese Maßnahme in Frankreich nicht wieder abgeschafft wurde, gingen 1922 die Bauern auf die Barrikaden. Sie setzen mit ihrem Protest wieder eine ganzjährig gültige Zeit durch. Das wurde allerdings schon ein Jahr später wieder rückgängig gemacht.

Zeitumstellung gehört zur Anpassung des Menschen an die Maschine. Vor einigen hundert Jahren gab es nicht einmal einen Zeitabgleich zwischen den verschiedenen Dörfern oder Städten eines Landes. Da kamst du von A nach B und es war immer noch drei Uhr nachmittags. Heute ist es vollkommen normal, dass wir uns an die Atomuhr angepasst haben. Aber Uhren sind auch nur eine Erfindung des Menschen. Das mag seinen Sinn haben für wirtschaftliche Effektivität. Aber glücklicher machen solche Erfindungen niemanden.

Ich habe Probleme mit Anordnungen von Menschen, die den Kontakt zu den Rhythmen der Natur verloren haben und andere dazu zwingen, für eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ihren Vorgaben zu folgen.

Auch Katerchen wirkt ein wenig verpennt. Das liegt aber weniger an der Zeitumstellung. Ihm gefällt dieser Tage das Regal vor einer der Türen zum ehemaligen Eselsstall. Dort macht er es sich zwischen Besen, Werkzeug, Handschuhen und alten Lappen bequem und blinzelt nur kurz, wenn ich vorbeikomme. Zu Fressen gibt es seit Sonntag immerhin eine Stunde früher …

Informiert werden, wenn ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo ganz einfach oben rechts auf das Briefsymbol klicken ...

Markiert in:

Doing nothing?

Gemuesegarten

Mit Masanobu Fukuoka hätte ich mich sicherlich prima verstanden. Der Japaner gilt als Pionier der Permakultur und praktizierte vor etwa 50 Jahre „do-nothing farming“. Hätte er sein landwirtschaftliches Anbaugebiet nicht in Japan, sondern hier auf den Kanaren gehabt, hätte es bei ihm sicherlich ähnlich ausgesehen, wie es bei uns gerade spriesst und blüht.

Vielleicht hätte seine Finca aber auch ganz anders ausgesehen, denn „doing nothing“ ist eine Aktivität von grösster Intensität. Bezogen auf den Anbau setzt es voraus, die Natur aufmerksam zu beobachten und minimal einzugreifen, um auf diese Weise ohne düngen und pflügen einen optimalen Ertrag zu erlangen. Da Fukuoka bei seinen Beobachtungen sicherlich andere Dinge aufgefallen wären als mir, würde seine Farm selbst in nächster Nachbarschaft vermutlich anders ausgesehen haben. Aber immerhin hätten wir uns über unsere Beobachtungen austauschen können. Das hätte ich gerne getan …

Ganz im Gegensatz zu meinem Umgang mit der Natur ist meine Art, mein eigenes Leben zu gestalten. Bei Wohnräumen, beim Kochen und sogar in Beziehungen tendiere ich zum Minimalismus. Es darf klar und einfach sein. In der Konsequenz bedeutet das für mich meinen Wohnraum mit meiner eigenen Präsenz zu beleben und so wenig wie möglich rumstehen zu haben. Mein Essen ist einfach und lecker, betont die wenigen einzelnen Komponenten, die möglichst jede für sich ihren Geschmack entfalten darf. Mein Beziehungsleben ist intensiv mit allen, die sich in meine Nähe trauen.

Gegensätzliche Pole sind in mir selber komplementär und stellen keinen Widerspruch dar.

Interessant wird es allerdings in Räumen, in denen sich Natur und mein eigener Gestaltungsraum verbinden. Nehmen wir als Beispiel meine Wohnung in Hamburg. Die Wohnung befindet sich mitten in der Stadt. Da habe ich die Natur in meine Wohnung eingeladen. Das Bett befindet sich in einem Bereich, der manchmal komplett zugewachsen ist. Über dem Essen auf dem Tisch wedeln fröhlich ein paar Palmwedel. Am Schreibtisch schaut einem der Gummibaum über die Schulter. Alle fühlen sich wohl, eingeschlossen ich selber. Es gibt Menschen die meinen, ich sollte doch mal im meine Wohnung klare Linien reinbringen. Ich frage mich wozu? Ich teile diesen Raum gerne mit meinen pflanzlichen Mitbewohner*innen. Wir unterhalten uns und es geht ihnen mit mir und es geht mir mit ihnen gut. (Jetzt mal abgesehen davon, dass sie aktuell meine Gesellschaft vermissen und ich sie manchmal auch …)

Hier auf den Kanaren ist es anders. In meinem Haus gibt es keine Pflanzen. Dafür spriesst die Natur draussen aus allen Ecken, Enden und Mauerwinkelnn. Manche der blattreichen Mitbewohner*innen schauen gerne zum Fenster herein und müssen deshalb von Zeit zu Zeit geschnitten werden, da ich nun mal gerne in hellen Räumen lebe.

Das Photo zeigt einen kleinen Ausschnitt des Gemüsegartens am heutigen Nachmittag. Wer genau hinschaut, kann Mangold, Salat, Möhren, Rucola, Tomaten, Blumenkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Spinat, Zwiebeln und eine kleine Aubergine entdecken. Ein paar Pflanzen verstecken sich. Und dann gibt es auf dem Photo natürlich noch jede Menge anderer Kräuter für Tees und Wohlergehen. Und die vielen Unbekannten, von denen ich gar nicht weiß, wer sie eigentlich sind …

Mit meinem Blog verzichte ich auf Präsenz im sogenannten „Social Media“. Wenn Dir meine Gedanken wert sind, sie mit anderen zu teilen, darfst Du gerne auf diesen Blog oder einzelne Artikel in der von dir favorisierten Form von Netzwerkarbeit verlinken. Ich selber setze auf unkontrollierte Netzwerke …

Möchtest Du informiert werden, wenn ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

Was hier so läuft …

Kaetzchen

Um es kurz zu machen – hier ist viel los! Jetzt habe ich endlich eine Arbeitsplatte und sitze in meiner Oficinita. „Oficina“ ist auf spanisch das Büro. Ein kleines Büro würde man im Deutschen vermutlich kaum „Büröchen“ nennen. Im Spanischen ist es jedoch eine Oficinita. Es handelt sich um einen kleinen Raum abgetrennt durch einen Gang von meinem Wohnhaus.

Auch Eylin zieht Schritt für Schritt in ihr neues Haus ein, das vor zwei Wochen fertig geworden ist. Sie wohnt jetzt also immer mehr unter dem Dach, was auf dem Photo im Beitrag vom 08. Februar im Rohbau zu sehen ist. 

Natürlich geht das mit den Bauarbeiten hier noch weiter, aber zumindest haben wir jetzt mal eine Zäsur und es stehen nicht jeden Morgen um 9 die Handwerker vor der Tür.

Ich nutze die Gelegenheit und komme für ein paar Wochen nach Hamburg. Sommer passt ja ganz gut. Alles etwas entspannter. Da werden die Ketten auch in Deutschland mal ein wenig gelockert. Brauchen ja alle mal ein wenig Urlaub …

El Hierro ist ganz schön fordernd. Das spüre auch ich. In den vergangenen Monaten wurde meine Hautoberfläche zu einer an allen möglichen Stellen eruptierenden Vulkanlandschaft. Ärzte nennen so etwas Neurodermitis. Dieses Thema begleitet mich seit meinem 15. Lebensjahr, mal mehr und mal weniger. Allerdings habe ich es in so einer extremen Form schon seit 30 Jahren nicht mehr erlebt.

Und dabei befinde ich mich in einer für Neurodermitiker idealen Klimazone. Sonne und Salzwasser sollen Wunder wirken. Bei mir scheint das nicht so zu sein.

Einen Hautarzt gibt es auf der Insel nicht. Ist ja auch eine kleine Insel. Und dafür nach Tenerifa zu fahren ist mir zu aufwändig, zumal ich eh nicht recht daran glaube, für eine Behandlung der Krankheit eine Lösung zu finden. Ausprobiert habe ich schon alles, was mir aus der Naturapotheke so einfällt. Leider nur mit geringer oder kurzzeitiger Wirkung. Ich kann mich also nur um Linderung bemühen, wenn es zu arg wird.

Aber ich kenne das schon aus vergangenen Eruptionsphasen – es gibt kein Mittel, ausser dem Weg mit dem, was da im Körper passiert, zu gehen und es zu akzeptieren. Und irgendwann verschwindet die Krankheit und ich werde mich dann vermutlich fragen, ob ich denn die Woche davor Neurodermitis hatte?

Aktuell beeinflusst mich das Thema im Alltag allerdings sehr, denn es juckt. Das führt u.a. auch zu längeren schlaflosen Phasen in den Nächten. Bin gespannt was ein paar Menschen in Hamburg zu diesem Thema sagen werden, die ich dazu gerne konsultieren möchte.

Das ist eben El Hierro. Diese Insel hat durch ihren direkten Kontakt zum Erdinneren eine enorme Wirkung auf alle Lebewesen, die sich auf ihr aufhalten. Da werden aus den Untiefen des einzelnen Menschen Aspekte nach aussen befördert, mit denen viele niemals gerechnet haben. Jetzt mal abgesehen davon, dass es kein einfacher Weg ist, sich das was auf körperlicher Ebene passiert ins Bewusstsein zu bringen. Aber es ist das, was wir in unseren Videos als den therapeutischen Aspekt dieser Insel bezeichnen. Und es ist nicht leicht, mit manchen dieser Prozesse zu leben.

Es gibt aber noch andere Dinge, weshalb ich in den vergangenen Wochen wenig zum Schreiben gekommen bin. Ich befinde mich seit knapp zwei Jahren in einem Streit bezüglich der Rechte an einer ganzen Reihe von musikalischen Werken. Ich bin zwar ein streitbarer Mensch, aber ich mag es nicht, wenn ich zum Streiten gezwungen werde. Letztendlich habe ich sowieso den Eindruck, dass es bei der aktuellen Auseinandersetzung weniger um die Rechte an der Musik, als um einen Vergeltungsfeldzug einer Frau gegen ihren ehemaligen Lover geht. Dummerweise stehe ich genau zwischen den beiden. Da mir die Wahrnehmung der Rechte vor vielen Jahren übertragen wurde, bin ich Zielscheibe des Angriffs. Diese Auseinandersetzung geht über mehrere Kontinente und unter Einschaltung  von Anwälten, die sehr viel Geld kosten. Immerhin haben die Anwälte es jetzt geschafft, dass es zu einem aussergerichtlichen Vergleich gekommen ist. Dazu gehört aber auch, dass ich bis Mitte dieses Monats eine Menge Material liefern muss, wofür ich täglich stundenlang mit der Analyse von Datenbanken beschäftigt bin. Denn natürlich werde ich nur liefern, was ich laut Vergleichsvereinbarung liefern muss. Und keinen Titel mehr. Aber das verlangt, in riesigen Datenbanken ganz genau hinzuschauen. Aber immerhin gibt es diesen Vergleich, denn eine gerichtliche Auseinandersetzung hätte auf Grund der Komplexität der Materie viele viele Jahre gedauert und niemanden reich gemacht ausser den beteiligten Anwälten.

Vor einer Woche waren wir mit unseren beiden Autos beim TÜV. Leider wurden beide Autos erst einmal aus dem Verkehr gezogen. Deshalb durfte ich der Tage einige Stunden in der Werkstatt verbringen. Dort habe ich auch das kleine Kätzchen getroffen, das sich mit seinem Projekt, die Schiebetür zu bewegen, sichtlich übernommen hat …

 

Mit meinem Blog verzichte ich auf Präsenz im sogenannten „Social Media“. Wenn Dir meine Gedanken wert sind, sie mit anderen zu teilen, darfst Du gerne auf diesen Blog oder einzelne Artikel in der von dir favorisierten Form von Netzwerkarbeit verlinken. Ich selber setze auf unkontrollierte Netzwerke …

Möchtest Du informiert werden, wenn ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …

 

 

Markiert in:

Eine Heilige zieht vorbei

Fruehstueck

Heute morgen um acht wurde schon wieder eine Virgen hier vorbeigetragen. Laut Auskunft des Nachbarn die letzte in dieser Saison. Es gibt ne ganze Menge von dieses Virgenes hier auf der Insel. Die stehen das ganze Jahr über in ihrer Kapelle und haben einmal im Jahr einen ganzen Tag lang Ausgang. Dabei werden sie begleitet von einer weiß gekleideten Schar von Trommlern, Flötisten und Tänzer*innen durch die angrenzenden Dörfer getragen. Bei jedem Zwischenstopp gibt‘s was zu futtern. Natürlich nicht für die Virgen, denn das ist ja eine Figur, die über fleischliche Gelüste erhaben ist. Das mit ihren vielen Göttern haben die Katholiken eigentlich ganz gut hinbekommen. Da wollte man ihnen eine monotheistische Religion verordnen und schlau wie sie sind, haben sie jede Menge Heilige ernannt, die im Alltag für alles mögliche zuständig sind. Die wichtigste Heilige hier auf der Insel ist für den Regen zuständig. Na, die hat zumindest in den vergangenen Wochen gute Arbeit geleistet.

Das subtropische „Katastrophenwochenende“ war ein Segen für die Insel. Überall grünt und spriesst es. Die Finca sah einige Tage lang aus, als hätten wir Rasen gesät. Und wie die Pflanzen sich alle gefreut haben! Bei manchen hat man das Gefühl, sie stehen nur auf Lauerstellung und auf los geht’s los. Ganz vorne dabei der Mangold. Jetzt gibt es mitten im Oktober frische zarte Mangoldblätter …

Nachdem es vergangene Nacht mal wieder ein wenig geregnet hatte, erwartete mich heute ein strahlend klarer Morgen. Kein Windhauch zu spüren. Frühstück auf der Terasse in einem Ambiente von tausenden funkelnden Wassertropfen auf Gräsern, Büschen und Bäumen.

Das Frühstück ist für mich ein wichtiger Teil meines Morgens und ich nehme mir meist etwa eine Stunde Zeit dafür. Die bunte Vielfalt an Früchten darf in der Zwischenstation „Mund“ bezüglich Form, Konsistenz und natürlich Aromen gewertschätzt werden. Auf dem Foto zu sehen:

Kleine orangene und teilweise noch grüne Bällchen. Das sind Physalis aus dem Garten. Die kleinen, in zwei Hälften geteilten orangenen Früchte nennen sich Madroños oder zu deutsch Baumerdbeeren. Wir sind zu dem Schluß gekommen, dass die Firma Haribo vor vielen Jahren diese Frucht als Vorlage für ihre Produkte genommen haben muss. Die Madroños fühlen sich im Mund an wie Haribos gefüllt mit Konfitüre. Aber natürlich schmecken sie viel besser als das Kunstprodukt. Und sie stammen vom einzigen Erdbeerbaum auf unserer Finca. Die schwarzen, orange umrandeten Kerne kommen von einer Maracuja, gewachsen hier auf der Insel. Grössere gelb-orange Stücke sind von einer Mango. Hat uns ein Bekannter geschenkt, der viele davon hat. Des weiteren sind kleine Stückchen Apfel zu sehen - von einem wilden Apfelbaum. Braune Kleckse inmitten der weissen Masse sind Mandelmus in Ziegenyoghurt. Nicht zu sehen, da im Untergrund versteckt: Haferflocken, eine Inselbanane, Nüsschen und ein paar Rosinen.

Ja, das war heute mein Frühstück.

Gedankliche Impressionen der vergangenen Tage:

Klartext reden seit zwei Jahren fast nur noch Leute außer Dienst. So der ehemalige Offizier des US-Geheimdienstes und UN-Waffeninspekteur Scott Ritter zum Thema Sabotage an den Nord Streams: „Wisst ihr nicht, dass ihr nur als willfährige Kolonie der USA betrachtet werdet? … Es waren die USA! Wenn ihr das nicht seht, dann nehmt die deutsche Flagge runter, hisst die amerikanische Flagge und erkennt euren Status als US-Kolonie an.“ Mit „ihr“ sind die Deutschen gemeint …

Aussagekräftig in Richtung wie es nach Ansicht der Herrschenden weitergehen soll auch eine Meldung aus Kalifornien. Dort wurde vor zwei Wochen ein Gesetz unterzeichnet, welches besagt, dass Ärzte ihre Zulassung verlieren können, wenn sie ihren Patienten etwas erzählen, was dem wissenschaftlichen Konsenz widerspricht. Abgesehen davon, dass dies in vielen Ländern schon seit zwei Jahren gängige Praxis ist, ist eine Verankerung auf Gesetzesgrundlage neu. In Australien ist ein ähnliches Gesetz in Arbeit. Zur Erinnerung: Unter wissenschaftlichem Konsens war in den vergangenen zwei Jahren zu verstehen, dass mRNA-Spritzen gegen Corona immun machen würden und so gut wie keine Nebenwirkungen hätten. Geimpfte würden das Virus überhaupt nicht weitergeben können. Später wurde der Konsens dann geändert in ein „nicht so häufig“. Und erst wenn alle mit dem mRNA-Stoff versorgt wären, könnte das, was sie Pandemie nannten, vorbei sein. Wer etwas anderes sagte, wurde „Schwurbler“ genannt.

Während ich schreibe, kommt die Virgen gerade wieder vorbei. Der Ausflug ist zu Ende. 19 Uhr ist Bettgehzeit für die Kleine. Und dann heißt es wieder ein Jahr in der Kapelle zu stehen und auf Besuch zu warten, bevor sie am 16.10.2023 eine neue Runde drehen darf. (Vorausgesetzt, dass die Herrschenden das erlauben. Denn die vergangenen zwei Jahre war die Virgen im Lockdown.) Ich muss mich jetzt mal um meine frisch angepflanzten Süsskartoffeln kümmern …

P.S. Hinweis einer Leserin: Die Insel-Virgen hat nur alle 4 Jahre Ausgang. (Vermutlich, da sie dann über die ganze Insel getragen werden muss ...)

 

Mit meinem Blog verzichte ich auf Präsenz im sogenannten „Social Media“. Wenn Dir meine Gedanken wert sind, sie mit anderen zu teilen, darfst Du gerne auf diesen Blog oder einzelne Artikel in der von dir favorisierten Form von Netzwerkarbeit verlinken. Ich selber setze auf unkontrollierte Netzwerke …

Möchtest Du informiert werden, wenn ein neuer Beitrag erscheint? Für Dein Blog-Abo darfst Du oben rechts auf das Briefsymbol klicken …